Biere seit 1378
Bier gibt es in Einbeck schon seit mehr als 600 Jahren. Erstmals belegt ist Einbecker Bier im Jahre 1378, am 28. April 1378. Aus Einbecker Quellen kann das nicht dokumentiert werden, da beim Stadtbrand 1540 die stadteigenen Urkunden restlos verloren gegangen sind. Rückschlüsse aus späterer Zeit und auswärtigen Archiven erlauben aber eine nähere Datierung. Die älteste bis heute aufgefundene Urkunde über das Einbecker Bier stammt aus Celle vom dortigen herzoglichen Vogt, der den Bezug Einbecker Bieres für das Schloss verbuchte. In dem Papier heißt es: „Im Jahre 1378 am Sonntag Palmarum rechnete Vogt Brendeke mit meinem Herrn, Herzog Albrecht zu Sachsen und zu Lüneburg. Über alle Aufnahme und Ausgabe blieb mein Herr dem Brendeke schuldig 238 ½ Mark 2 Schilling 3 Pfennig (…) für 2 Tonnen Einbecker Bier 2 ½ Mark 4 Schilling. Von dem Bier bekam mein Herr eine Tonne und meine Frau die andere Tonne.“
Das Einbecker Bier wurde schnell zum Exportschlager, obwohl es wegen der langen Transportwege auf Landstraßen zwei bis drei Mal so teuer war wie das einheimische Bier. In den verschiedenen Städten wurde der Gerstensaft öffentlich in dafür bestimmten städtischen Lokalitäten, den „Einbecker Häusern“ oder „Einbecker Kellern“ ausgeschenkt, beispielsweise schon im 14. Jahrhundert in Hamburg. In Einbeck war sehr früh die untergärige Brauweise bekannt, beinahe ein Alleinstellungsmerkmal unter den damaligen Bieren. Zudem wurde neben Gersten- auch Weizenmalz verwendet, eine Besonderheit. Der Arzt Heinrich Knaust schreibt über das Einbecker Bier in seiner 1575 erstmals erschienenen Abhandlung über das Bierbrauen: „Das dritte Korn zu diesem Biere ist Weizen, darum es auch von andern Gerstenbieren ein Ausbund ist und wird gar weit an fremde Oerter zu Wasser und zu Lande geführet, von wegen seiner Tugend, denn des Sommers ist es vornehmlich ein gesundes Getränk, weil es eine Mittel-Natur hat und nicht so sehr, wie andere Biere thun, den Leib der Menschen erhitzet.“