Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

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Brauhaus erweitert Logistikzentrum

Die Einbecker Brauhaus AG erweitert ihr Logistikzentrum an der Hansestraße. Das bisherige Grundstück war zu klein geworden. Unter anderem das größer gewordene Sortiment mit insgesamt 18 verschiedenen Vollgut-Sorten Einbecker und fünf verschiedenen Leergut-Flaschensorten stellten die Brauerei-Logistiker immer mehr vor Probleme. Das Unternehmen konnte nun ein 5555 Quadratmeter großes, direkt angrenzendes Areal erwerben, das dem Brauhaus auch schon mal gehört hatte, das aber vor Jahren an die Stadt Einbeck und von dieser an das Nachbarunternehmen Kayser Automotive als potenzielle Erweiterungsfläche veräußert worden war.

Symbolischer Spatenstich von Vorstand Martin Deutsch und Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek (Mitte) für die Erweiterung des Logistikzentrum an der Hansestraße (im Hindergrund). Foto: Frank Bertram

Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch ist dankbar, dass dieser Rückkauf nun möglich war. Er dankte beim symbolischen Spatenstich dem Bauamt der Stadt Einbeck für die schnelle Reaktion und Kooperation, außerdem dem Planungsbüro Ludwig & Partner sowie dem Bauunternehmen Koch für die engagierte Einhaltung des engen Zeitplans, um vor dem für die Brauerei wichtigen Sommergeschäft fertig zu sein. Bevor nun die Bagger rollen konnten, haben auf der Fläche archäologische Grabungen stattgefunden.

Als erster Bauabschnitt wird auf einer zunächst 2000 Quadratmeter großen Außenfläche am Ende des Wendehammers zwischen Hansestraße und B3 ein Zwischenlager-Platz für 6000 Paletten oder 250.000 Bierkästen geschaffen. Die Brauhaus-Logistik-Tochter HSL sortiert und expediert mittlerweile 50 Prozent ihres Umsatzes mit anderen Brauereien. Außerdem wird nun die Lkw-Zufahrt verlegt, damit ein kreuzungsfreier Stapler-Verkehr ungestört vom Lkw-Verkehr ablaufen kann.

Nach dem zweiten, noch nicht terminierten Bauabschnitt wird die Brauerei rund eine Million Euro investiert haben. Um die waagerechte Logistik-Fläche am Butterberg zu erzielen, sind zurzeit 400 Lkw mit 5000 Kubikmetern Erde unterwegs. Anfang Juni soll die Außenfläche fertiggestellt sein, dann werden am Ende rund 1000 Lkw-Ladungen die Hansestraße angesteuert haben, um Erde abzufahren, Schotter und Beton anzuliefern.

Das rot umrandete Grundstück ist die Erweiterungsfläche des Logistikzentrums der Brauerei. Foto: Einbeck Brauhaus AG

Sportlich an die Bannmeile erinnert

An den Bannmeilen-Steinen entlang führte die Radroute.

Laufen, walken, wandern, mit dem Fahrrad, dem Mountainbike oder dem Oldtimer fahren – es gab am Sonntag verschiedene Möglichkeiten, an die Bannmeile zu erinnern und den 40. Geburtstag der Steine zu feiern, die zum 600-jährigen Bierbeleg-Jubiläum einst in Einbecks Landwehr-Orten aufgestellt worden waren. Die verschiedenen Teilnehmer legten dabei unterschiedliche Strecken zurück. Ziel aller war am Ende der Bannmeilenstein auf der Hube. Beim Start wurde bekannt, dass die acht Bannmeilensteine von Dietrich Evers gearbeitet worden sind; der Künstler aus Wiesbaden hatte damals auch das Wandmosaik im Sudhaus gestaltet.

Vertreter der Einbecker Brauhaus AG und des Einbecker Sportvereins und des Einbecker Automobilclubs als Veranstalter begrüßten die Teilnehmer auf dem Brauereihof. 1978 waren die Steine einst aufgestellt worden, im Mai 1979 gab es dann zur offiziellen Einweihung einen Marsch zu allen acht Standorten. Dabei waren auch die Ratsmitglieder, erinnerten sich jetzt Martin Wehner und Bernd Amelung an das Ereignis vor 40 Jahren. Teilweise sei man gewandert, habe aber streckenweise auch einen Pferdewagen genutzt. Von dem man freilich nach der Hube habe absteigen müssen, weil die Strecke hinunter zum Leineturm zu steil sei. Die beiden ehemaligen Ratsherren wanderten mit nach Kuvental und waren auch abschließend auf der Hube dabei. Per Pedale waren die heutigen Ratsmitglieder Antje Sölter und Hans-Jörg Kelpe am Start.

Auf jedem Bannmeilenstein sind auch die Ausmaße der Landwehr zu erkennen, außerdem wo die einzelnen Türme standen.

Die Oldtimer-Teilnehmer mussten Wertungsaufgaben an den Bannmeilensteinen erledigen.

Auch der „Bockbringer“-Oldtimer war am Start.

Start für Wanderer wie Oldtimer war auf dem Brauereihof.

Begrüßung (v.l.): Martina Voigt und Wulf Mißling (ESV), Ulrich Meiser (Brauhaus), Jürgen Herbst (ESV), Alexander Krempig EAC), stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter.

Erinnerungen: Bernd Amelung und Martin Wehner mit Ulrich Meiser und Hans-Jörg Kelpe (v.l.).

Vom Brauereihof ging es los.

Mountainbiker waren auch am Start.

Die Biker fuhren alle Bannmeilensteine an, hier in Pinkler.

Auf der Hube drehten die Läufer ihre Waldrunde.

Schützenfest mit Bier aus dem „Stübchen“

Rainer Schoppe (l.) und Jürgen Koch mit dem Bier-„Stübchen“, mit „Schirm, Charme und Melone“, einer damals beliebten TV-Serie, und der Rosette am Revers in den Einbecker Stadtfarben rot-gelb. Foto: Hans-Werner Anhalt

Eines der schönsten, größten und aufwändigsten Schützenfeste, die Einbeck erlebt hat, fand vor 50 Jahren statt. Fünf Tage lang bei bestem Wetter feierten die Einbecker und ihre Gäste, berichtet Hans-Werner Anhalt (79), damals einer der Beteiligten beim Stadt- und Kreisschützenfest 1969 und Gründungs-Hauptmann des zwei Jahre zuvor gebildeten „Einbecker Bürgerkorps“. Als Geschenk der Einbecker Brauhaus AG erhielt damals das Bürgerkorps ein „Stübchen“ aus Holz, ein Krug mit 3,6375 Litern Inhalt. Einer der Höhepunkt des von der „Einbecker Schützengilde von 1457 e.V“ organisierten Schützenfestes war damals die Fahnenweihe für das Bürgerkorps. Im Zuge des Festes fand auch das Einbecker Fassrollen statt. Am Festsonntag damals wurde unter anderem auch die damalige (erste) Einbecker Bürgermeisterin Auguste Jünemann (SPD) von Spielmannszügen geweckt, bevor es nach der Fahnenweihe einen großen Festumzug durch Einbeck mit Ziel Tummelplatz (dort steht heute die BBS) gab. Das „Einbecker Bürgerkorps“ wurde Anfang des neuen Jahrtausends aufgelöst, die Fahne ins Stadtmuseum gegeben.

Drei Schläge starten süffiges Hoffest

O’zapft ‚is! sagte die Bürgermeisterin.

Letztes Jahr habe sie extra Urlaub genommen, erzählte die Bürgermeisterin launig, da habe sie lieber ihrer Stellvertreterin den Vortritt gelassen. Denn vor zwei Jahren war’s sehr spritzig, als Dr. Sabine Michalek das erste Fass Mai-Ur-Bock beim Hoffest der Einbecker Brauhaus AG angeschlagen hatte. „Das war mein schlimmstes Fass“, erinnerte die Rathauschefin vor dem Start des diesjähriges Brauereifestes an ihre Schmach. „Danach habe ich echt Albträume gehabt.“ Zwei Zapfhähne und ein Bier-Krug hatten 2017 dran glauben müssen, das Bier floss in Strömen über die Bühne. Dabei ist die gebürtige Münchnerin im Anstechen von Bierfässern durchaus geübt. Heuer ging’s dann auch deutlich besser: Drei gezielte Schläge, dann konnten Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und Bierkutscher Albert Eggers den Zapfhahn aufdrehen und die ersten Krüge mit dem frischen Maibock ausschänken. „Ein friedliches und süffiges Hoffest“, wünschte Michalek allen Besuchern. Die Brauerei hatte sich nach den Nachschub-Problemen im vergangenen Jahr, von denen Vorstand Martin Deutsch bei der Eröffnung noch einmal berichtete, auf großen Ansturm eingestellt. 27 statt 22 Zapfhähne waren bereit für den Ausschank, außerdem gab’s keine Ausschankwagen, sondern zwei lange Theken mit direkten Leitungen. 80 Mitarbeiter der Brauerei packten als „gute und schnelle Zapfer“, so Deutsch, mit an und versorgten die Besucher schnell mit Bier.

Verschiedene Malzsorten können die Besucher probieren.

Premiere hatte der neue Film über die Herstellungsprozesse des Einbecker Bieres in der Brauerei, der auf einer Leinwand vor dem Sudhaus in Dauerschleife während der Brauereibesichtigungen zu sehen war. Schauspieler Ronny Thalmeyer als historischer Braumeister Elias Pichler versorgte die Gäste nicht nur mit allerlei Informationen, sondern erzählte auch die eine oder andere wissenswerte Anekdote über die Biere aus Einbeck. Vor dem Sudhaus können Besucher jetzt auch aus Spendern sich verschiedene Malz- und Gerstensorten zum Probieren nehmen. Schmecken kann man Gersten-Röstmalz (Black Malt), Mela Buche Malz (Mela Beech), Karamell-Malz (Chrystal Mahogany), Münchner Malz (Munich Malt), Pilsener Malz (Pilsner Malt), Braugerste (Brewing Barley) und auch Knusper Malz, letzteres wird jedoch nicht zum Brauen verwendet (schmeckt aber gut).

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Der doppelte Winterbock-Anstich

Premiere: Vize-Bürgermeister Albert Thormann (l.) sticht das erste Fass Winterbock mit Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch an.

Doppelter Anstich für den Doppelbock: In diesem Jahr gab es erstmals zwei Anstiche für das Winter-Bier der Einbecker Brauhaus AG unmittelbar hintereinander. Am Donnerstag Abend hatte die Brauerei rund 60 Freunde, Kunden und Partner des Hauses in den Urbockkeller eingeladen, wobei Genuss, Geselligkeit und Gaumenfreude im Mittelpunkt des Abends standen, inklusive eines eigens kreierten Dunkelbock-Eis aus Wiebkes Milchhaus. „Bei 24, 25 oder 26 Grad ist der ideale Zeitpunkt und die richtige Witterung, um den Winterbock anzuzapfen“, scherzte Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch. Er dankte den Braumeistern seines Hauses, dass diese wieder einen süffigen Winterbock gebraut haben. Den er so beschrieben hat: „Schaum wie Schnee krönt den rötlich-dunklen Kupferton des Winter-Bocks, der das Aroma gebrannter Mandeln mit einem leichten Stachelbeeraroma harmonisch verbindet. Der Körper ist kräftig und wirkt mit ausgeprägter sowie ausgeglichener Bittere im Nachtrunk. Das malzbetonte Aromaprofil entfaltet sich optimal bei einer Trinktemperatur nicht unter 10 Grad Celsius.“

Im Keller der Brauerei griff der stellvertretende Bürgermeister Albert Thormann beherzt zum Hammer und ließ mit zwei geschickten Schlägen das Winter-Bockbier aus dem Holzfass. Der Hobbywinzer aus Salzderhelden gestand, dass dies eine Premiere gewesen und er der Lehrling gewesen sei. Für alles gebe es immer ein erstes Mal. „Er ist wieder da, der Winterbock, welch eine Freude“, sagte Thormann. „Es ist o’zapft, sagt man in Bayern.“

Da war es für Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek am Freitag Abend auf dem Marktplatz bei der Eröffnung des Eulenfestes mühsamer. Zahlreiche Schläge waren notwendig, bis hier der Winterbock aus dem Holzfass floss. Dafür war das Spätsommerwetter brilliant.

Poetry Slamer Gerrit Wilanek („Ich lese lustige Geschichten vor“) hatte dieses Mal im Urbockkeller nicht nur seinen Liebesbrief für das Einbecker Bier zur Hand, sondern machte sich auch auf Einbeck einen Reim: „Von einem der auszog, das Trinken zu lernen“. Einbeck und das Brauhaus sind für den modernen Dichter keine Unbekannten, ist er doch in Einbeck aufgewachsen und arbeitete sein Onkel als Braumeister früher im Einbecker Brauhaus. Als er als Kind diesen einmal in einen Supermarkt begleitete, stellte sein Onkel dort jemanden „mit Fremdbier“, wie er sagte, an der Kasse zur Rede: „Warum er denn kein Einbecker kaufe, ob er denn keine Ehre im Leib habe“, zitierte der Poet seinen Oheim. Eine der wichtigen Erfindungen neben der des Rades sei das Bockbier, reimte Wilanek. Und das stamme ja nun mal aus Einbeck. „Ohne Bockbier kein Buchdruck, vom Internet ganz zu schweigen.“

Es war ein bisschen mühsam, bis der Winterbock auf dem Marktplatz von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek aus dem Fass gelassen wurde.

Prost, Winterbock: Martin Deutsch und Albert Thormann.

Poetry Slam mit Gerrit Wilanek (r.) im Urbockkeller.

Große Klasse, beste Sahne

Lothar Gauß geht von Bord.

Mit einer liebevoll und mit vielen Details organisierten, offiziellen ebenso wie sehr persönlichen Würdigung des beruflichen Lebens und mit vielen guten Wünschen ist der Vorstandssprecher der Einbecker Brauhaus AG, Lothar Gauß, im gerade frisch umgestalteten Sudhaus-Schaltraum in den Ruhestand verabschiedet worden, am Monatsende September geht der Brauherr von Bord. „Große Klasse, beste Sahne“, bedankte sich der 65-Jährige für die lobenden Worte. Gauß arbeitete seit Juli 1989 in der Einbecker Brauerei, war seit 1997 Vorstandsmitglied und seit 2011 Vorstandssprecher des Unternehmens. „30 Jahre sind eine lange Zeit im Leben, aber in 640 Jahren Geschichte der Einbecker Brauerei nicht mal fünf Prozent“, sagte Lothar Gauß. Viele Menschen hätten in den Jahrhunderten dafür gesorgt, dass die Braustätte überhaupt so alt geworden sei. „Was nutzt der beste Trainer, wenn er kein Team hat“, dankte Lothar Gauß allen Mitarbeitern der Unternehmensgruppe – und am Ende Ehefrau Barbara. „Brauerei ist wie ein Uhrwerk, sie gibt den Takt auch in unserem Familienleben vor.“ Das werde sich nun im Ruhestand natürlich ändern, wie, das wisse er bislang nicht, große Gedanken für die kommenden Jahre habe er sich noch nicht gemacht. „Aber ich habe schon eine To-do-Liste meiner Frau entdeckt.“ Unendlich Ferien dürften damit passé sein.

Als Meister der Beharrlichkeit, als kritischen Geist mit tiefgründigem Humor, der nie laut werden musste, wenn er sprach, wenn er auch mal seinen Finger in die Wunde legte, als stets fair in der Sache – so beschrieben Vertreter der Brauwirtschaft und Wegbegleiter, die sich bei der Verabschiedung versammelt hatten, den gebürtigen Hohenzollern aus Heigerloch auf der Schwäbischen Alb. Lothar Gauß sei nie nur das eigene Unternehmen wichtig gewesen, in zahllosen Gremien und Vereinigungen von der Soziätät Norddeutscher Brauer bis zur Gesellschaft für Hopfenforschung habe sich der Diplom-Ingenieur für Brauwesen und Betriebswirt engagiert, immer bestrebt den Austausch von Wissen zu fördern, sagte der Präsident des Deutschen Brauerbundes, Dr. Jörg Lehmann.

Im Sudhaus-Vorraum fand die Verabschiedung von Lothar Gauß statt.

Besonnenheit, Beständigkeit und Beharrlichkeit – das habe Lothar Gauß ausgezeichnet. Auch in schwierigen Zeiten habe er sich für das Einbecker Brauhaus eingesetzt, beispielsweise bei der Herauslösung aus dem Brau&Brunnen-Konzern, würdigte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und gleichzeitig Vertreter des heutigen Mehrheitsaktionäts IREKS, Jürgen Brinkmann. Der scheidende Vorstandssprecher habe die Braustätte Einbeck wieder wettbewerbsfähig gemacht. Nach ersten Kontakten 1996 als Malz-Lieferant habe Gauß die IREKS 2011 überzeugt, als Aktionär bei der Einbecker Brauhaus AG einzusteigen. Er dankte Gauß für einen nimmermüden Einsatz, präzise und bis zum letzten Arbeitstag am Ziel arbeitend habe dieser den technischen Masterplan umgesetzt.

„Ein Brauer, der nicht baut, braut nicht mehr lang“, zitierte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, die wie Gauß in Weihenstephan studiert hat, eine Maxime des Berufsstandes. Durch die Millionen-Investitionen am Standort Einbeck habe das Unternehmen, maßgeblich von Lothar Gauß und seinem Auge für technische Abläufe beeinflusst, den Wirtschaftsstandort Einbeck gestärkt. Insgesamt 187 Azubis hätten in Gauß‘ Zeit ihren Berufsstart im Brauhaus absolviert. Die Brauerei sei ein „grandioser Werbeträger der Stadt“, überall werde man auf das Bier angesprochen, freute sich die Bürgermeisterin.

Von „Bierkutscher“ Albert Eggers erhielt Lothar Gauß die Bierkutscher-Kappe h.c., ehrenhalber. „Einbecker Bier macht willensstark, charakterfest und erfolgreich“, sagte der Historische Bierkutscher im Sudhaus launig. „Schaut Euch den Lothar an.“

Mai-Urbock aus der Champions League

Prost, Einbecker! Bierkutscher Albert Eggers, Reporterlegende Rolf Töpperwien, Vorstand Martin Deutsch, Vize-Bürgermeisterin Antje Sölter, Vorstand Lothar Gauß.

Man gebe Sportreporterlegende Rolf Töpperwien ein Mikrofon. Und er redet natürlich über  Fußball. Auf der Bühne der Einbecker Brauhaus AG sprach der in Osterode geborene 67-Jährige zur Eröffnung des Hoffestes 2018 dann aber auch schnell über das  Einbecker Bier. Das kennt der Kultkommentator schon aus Göttinger Studententagen. „Einbeck spielt in der Champions League, hat das beste Maibock weltweit“, dröhnte Töpperwien. Eine meisterhafte Leistung zeigte auch ganz ohne Training die stellvertretende Bürgermeisterin beim offiziellen Anstich des ersten Fasses Einbecker Mai-Urbock auf der Hoffest-Bühne: Zwei souveräne Schläge versetzte Antje Sölter dem Zapfhahn mit dem Holzhammer, schon floss problemlos der Gerstensaft aus dem Hahn in die Krüge – und spritzte und schäumte nicht wie vergangenes Jahr bei Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Präpariert sei das Fass heuer nicht gewesen, versicherten die Brauhaus-Vorstände Lothar Gauß und Martin Deutsch, die wie vergangenes Jahr bei der Zeremonie zur Seite standen. Antje Sölter habe eben den Holzhahn optimal getroffen und nicht mit dem Zapfen abgeschlagen…

„O’zapft is!“ in diesem Jahr exakt am Tag der ersten belegten Bierrechnung von 1378, vor 640 Jahren also. Mit dem Einbecker Hoffest startet das Brauhaus die Hochphase für das Mai-Urbock, das Premium-Produkt aus der Heimat guter Biere. Dafür gibt’s optimales Bierwetter beim sechsten Hoffest neuer Zeitrechnung auf dem Einbecker Brauereigelände an der Papenstraße. Vorstandssprecher Lothar Gauß lobte das süffige Saisonprodukt, es schmecke wieder ein bisschen besser als im Vorjahr. Und mahnte die vor der Bühne versammelten zahlreichen Besucher unmissverständlich, dass der hochprozentige Mai-Urbock ein Genussgetränk ist. Nichts für den zu extensiven Konsum.

Souverän führte Vize-Bürgermeisterin Antje Sölter zwei Schläge mit dem Hammer.

Mehr Bilder vom Hoffest hier:

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Ein Winterbock mit Till, Elias und Martin

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Das Winterbock-Fass war schnell angezapft, sichere zwei Schläge – wie eine Woche zuvor auf dem Marktplatz – benötigte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek beim inzwischen obligatorischen offiziellen Winterbock-Start im Urbockkeller der Einbecker Brauhaus AG. Dort waren rund 80 Kunden, Importeure und Geschäftsfreunde aus China und Skandinavien sowie Vertreter der Politik zu einem Winterbock-Abend mit Genuss, Geselligkeit und Gaumenfreuden zusammen gekommen. Drei Schauspieler des Deutschen Theaters Göttingen übernahmen die Rollen von Till Eulenspiegel, Elias Pichler und Martin Luther und gaben gar manche Bier-Anekdote von sich. Alle drei Figuren haben eine enge, jahrhundertealte Verbindung zum Einbecker Bier: der Till steht deshalb sogar als Brunnenfigur auf dem Marktplatz, der Elias hat den Bayern das richtige Bier brauen beigebracht, und der Martin hatte immer gerne ein Fässchen des besten Tranks, den einer kennt, bei sich zuhause in Wittenberg.

Video-Eindrücke:

Glutroter Glanz

Mit Bierkutscher-Mütze: Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Vorstand Martin Deutsch stoßen mit Winterbock an.

Die Wetterprognose fürs Eulenfest-Wochenende deutet zwar eher auf den Start der Maibock-Saison – und doch ist’s schon wieder Zeit für den Winterbock der Einbecker Brauhaus AG, der zum Auftakt des Einbecker Stadtfestes offiziell angestochen wurde und das Eulenfest eröffnete. Zwei Schläge benötigte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek lediglich, dann konnte der Winterbock-Gerstensaft aus dem 190-Liter-Fass in die Krüge gelassen werden, was vom Publikum auf dem vollbesetzten Marktplatz sehnsüchtig erwartet wurde. Bierkutscher Albert Eggers weilt im Urlaub, hatte aber seine Mütze dagelassen, mit der auf dem Kopf die Rathauschefin zum Hammer griff. S’brachte offenbar Glück…

Bereits im Sommer eingebraut und drei Monate gereift, strahlt der Winterbock glutrot leuchtend und mit kaminfeurigem Glanz. Im Antrunk malzaromatisch süß mit Hopfenaroma, duftet der Einbecker Winterbock nach grüner Stachelbeere und karamellisierten Mandeln, wissen die Kenner – und freuen sich auf den wärmend-harmonischen Abgang. Wenn die Tage kürzer und kühler werden, darf es ruhig mal wieder ein kräftigeres Bier sein. Mit 18,2 Prozent hat Einbecker Winterbock die höchste Stammwürze aller Einbecker Bockbiere – und 7,5 Volumen-Prozent Alkohol. Ein süffiges Genuss-Bier mit dunklem Charakter, sagen da die Experten. Und nach einem goldenen Eulenfest-Wochenende mit spätsommerlichen Temperaturen kommt auch irgendwann der Herbst und Winter.

Zwei Schläge, dann war der Winterbock angezapft.

Der Bierkutscher ist im Urlaub, zeigt Eulenfest-Moderator Stephan Richter die zurück gelassene Kappe.

Bier-Partnerschaft

Bier-Gastgeschenk für den Rat: die Bürgermeister Dr. Sabine Michalek (Einbeck) und Günther Leichtfried (Wieselburg) mit Gerstensaft aus der Bügelflasche. Im September darf der Einbecker Stadtrat kosten, versprach die Bürgermeisterin.

So eine Partnerschaft zwischen zwei Bierstädten ist schon etwas Sprudelndes: Als jetzt eine 22-köpfige offizielle Delegation aus dem niederösterreichischen Wieselburg in Einbeck zu Gast war, gab es so manchen Austausch zwischen Freunden des Gerstensaftes. Gleich zum Auftakt hatte das Programm löblich eine Brauereibesichtigung vorgesehen, so dass die Gäste aus Wieselburg – angereist auch mit Brau-Fachpersonal – einen guten Einblick in die aktuelle Produktion der 700 Jahre alten Braustätte Einbeck erhielten. Ihr Bier in Österreich gibt es auch schon seit 1770, seit 2003 besitzt Brauriese Heineken über die Brau-Union Österreich die Mehrheit am Wieselburger Bier. Und so war unter den Bierkennern auch die jüngste Debatte über Braugerste-Patente ein Thema bei den lockeren informellen Partnerschaftsgesprächen. Doch das stand nicht im Vordergrund der Visite. Seit 30 Jahren existiert die Städtepartnerschaft zwischen Wieselburg und Kreiensen, Einbeck hat sie 2013 mit der Fusion geerbt. Und damit gleichzeitig eine Freundschaft zwischen zwei Bierstädten. Bürgermeister Günther Leichtfried, der für sein Partnerschaft-Engagement mit der Ehrennadel in Gold der Stadt Einbeck ausgezeichnet worden ist, hatte eine Holzkiste Wieselburger Bier-Spezialitäten aus der Bügelflasche mitgebracht. Die sollen bei einer Ratsverkostung im September genauestens getestet werden, kündigte Einbecks Rathauschefin Dr. Sabine Michalek an.

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