Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für das Schlagwort “Export”

Einbecker in Keene

Einbecker Bier gibt’s im Karton.

Zack Cooper (l.) und Gary Lamoureux und das Einbecker Bier.

Einbecker Bier ist in New Hampshire erst seit etwa einem halben Jahr zu bekommen – pünktlich zu Weihnachten war es 2018 soweit. Und das, obwohl Keene NH schon seit 2002 die amerikanische Partnerstadt von Einbeck ist. Der USA-Importeur der Einbecker Brauhaus AG ging wegen der geringen Einwohnerzahl und der noch viel geringeren Einwohnerdichte von nur recht geringen Absatzmöglichkeiten aus – der im Norden an Kanada grenzende US-Bundesstaat New Hampshire ist flächenmäßig ziemlich genau halb so groß wie Niedersachsen, hat aber nur 1,3 Millionen Einwohner (Niedersachsen: acht Millionen). Beim Hinweis auf die Städtepartnerschaft zwischen Einbeck und Keene NH war Matthias Neidhart aber sofort bereit, die von der Landesadministration aufgestellten hohen bürokratischen Hürden zu überwinden. Seitdem wird Einbecker Bier („Ainpöckisch Bier“ 1378 und Einbecker Brauherren Pils mit und ohne Alkohol) – in Keene mit einem individuell gestalteten Plakat beworben.

Kaufen kann man die Einbecker Biere vor Ort zum Beispiel im „BrewTopia“ in guter Lage in der Washington Street 40, berichtet Brauhaus-Exportchef Ulrich Meiser nach einer Reise nach Keene. Zwei Partner, Zack Cooper und Douglas Greenhalgh, haben in der Einbecker Partnerstadt im Jahr 2011 in den Räumen einer ehemaligen chemischen Reinigung nur eine Gehminute entfernt vom Rathaus das größte auf Craftbiere spezialisierte Einzelhandelsgeschäft im Bundesstaat New Hampshire eingerichtet – „weil sie es satt hatten, vergeblich nach den wirklich interessanten Bieren in Supermärkten und örtlichen Convenience-Läden zu suchen“, berichtet Meiser. Der ehemalige Feuerwehrchef Gary Lamoureux stellte beim Besucher der Einbecker persönlich den Kontakt zu Zack Cooper her.

Von einer neuen, überraschenden Erkenntnis im Laden berichtet Ulrich Meiser: New Hampshire gehört zu den fünf Bundesstaaten, die generell keine Umsatzsteuer („Sales Tax“) erheben. Dennoch beträgt der Literpreis für gutes Bier, ob aus Einbeck oder aus amerikanischer Craftbier-Herstellung, etwa 5 Dollar. Beim Abschiedsessen der Einbecker Delegation, zu dem Bürgermeister Kandell Lane am letzten Abend vor der Rückreise zu sich nach Hause eingeladen hatte, wurde zum ersten Mal bei solcher Gelegenheit für alle Gäste Einbecker Bier ausgeschenkt.

Mit auf dem Bild: Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Einbeck und langjährige Vorsitzende des Keene-Kommitees (2002 bis Anfang 2019), Albert Thormann (stehend rechts), der Sachgebietsleiter Tiefbau der Stadt Einbeck, Thomas Kreykenbohm (steht vorne links, mit Keene-Cap), der (Co-)Vorsitzende des Einbecker Sportvereins Wulf Mißling (2. Reihe von hinten, ganz links), der Ratsherr und Einbecker „Bierkutscher“ Albert Eggers (letzte Reihe 3.v.l.) und Ulrich Meiser (letzte Reihe 2.v.l.). Fotos: Einbecker Brauhaus AG/Meiser

Pünktlich zum Fest: Einbecker in Keene

Weihnachtsbeleuchtung über der Hullerser Straße unweit der Brauerei. Archivfoto

Frohe Botschaft für alle Einbecker Fans in Einbecks Partnerstadt Keene in den USA: Wie der stellvertretende Bürgermeister Albert Thormann auf Facebook vermeldet, gibt es jetzt Einbecker Bier (endlich) auch in New Hampshire. Seit 2002 sind Einbeck und Keene partnerschaftlich verbunden.

Allen Freunden des Einbecker Bieres und dieses Blogs damit ein bieriges Christfest, frohe Weihnachten und einen guten Jahreswechsel. Dabei darf Einbecker eigentlich nie fehlen. Egal wo.

 

Einbecker in Südkorea

Einbecker Bier kam in Südkorea bei einer Messe sehr gut an.

Ein Biergarten in Fernost lud zum Probieren ein. Fotos: Agentur c.t.b. (Berlin)

Südkorea gehört für die deutsche Brauwirtschaft zu den Top-Ten-Zielländern für den Bierexport. Auch die Einbecker Brauhaus AG ist dort aktiv. Das Unternehmen arbeitet dabei mit der Agentur c.t.b. (Berlin) zusammen, deren Inhaber Peter Meyer seit Längerem dort gut vernetzt ist. Kürzlich hat er in Südkorea u.a. auch mit Einbecker Bier in Daejeon einen interessanten Messeauftritt als „German Biergarten“ gestaltet und außerdem in der Hauptstadt Seoul ein „Beverage Dinner“ bzw. „Importers Dinner“ organisiert. Bei der Eröffnung der Messe in der Stadt Daejeon (mit 1,5 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt in Südkorea) wurde die Delegation von Bürgermeister Kang Un-tae explizit vorgestellt. Neben Peter Meyer und Gregory Do, seinem ortsansässigen Geschäftspartner, haben zwei Mitarbeiterinnen der NürnbergMesse und eine Redakteurin der Zeitschrift „Brauwelt“ mitgewirkt. Aus Einbeck wurde „Ainpöckisch Bier 1378“, Ur-Bock hell, Brauherren Pils und Winter-Bock und Mai-Ur-Bock (ausnahmsweise beide Saisonbiere parallel) präsentiert und verkostet. Beim Tasting trafen vollmundige Biere wie das „Ainpöckisch Bier 1378“ am ehesten den Geschmack der koreanischen Besucher, berichtet das Unternehmen. Der Stand auf der „International Daejeon Wine & Spirit Fair“ erregte viel Aufmerksamkeit und führte zu zahlreichen Kontakten. Einbecker ist dort jetzt im Gespräch.

Werbung für „Einbecker“ in Südkorea. Abbildung: Agentur c.t.b. (Berlin)

Bock-Box für Entdecker

Bock-Box für Entdecker.

Aus Einbeck in die ganze Welt – schon seit Jahrhunderten erfreut das Bier aus Einbeck nicht allein in der Region die Biergenießer. Weltweit kennt man den stärker eingebrauten Gerstensaft bereits lange. Er ist von jeher bei Bierkennern in vielen Ländern sehr beliebt, weil er einstmals haltbarer als andere Biere unbeschadet auch weitere Land- und Seewege überstanden hat und exportiert werden konnte. Jetzt gibt es ein neues Bockbier aus Einbeck, der Heimat des Ur-Bocks, das daran erinnern will: den Export-Ur-Bock. Ihn hat die Einbecker Brauhaus AG wie seine Saisonbockbiere in einem Sud eingebraut, der nicht dauerhaft im Sortiment ist – wenn dieser ausverkauft ist, dann ist er ausgetrunken. Markant-kräftig mit feiner Hopfennote ist das Export-Bockbier zwischen dem hellen und dem dunklen Ur-Bock angesiedelt. Opak, also nicht durchsichtig, ist das naturtrübe Bockbier, auch wenn es im Glas eingeschänkt nicht den Trübegrad hat wie das „Ainpöckisch 1378“.

Einmal um die ganze Welt und die Flaschen voller Bockbier.

Erhältlich ist das Export-Bockbier ausschließlich in der Pappbox in einer limitierten Sonderedition mit dem pfiffigen Namen „Entdecker-Bocks“. Neben sieben Flaschen ist ein Bierglas enthalten mit Relief-Wappen – und einem Hingucker auf dem Glasboden, der gut sichtbar wird, wenn das Bier ausgetrunken ist: „Seit 1378“ steht dort. Vorbild der Edition in der Pappverpackung ist die unter anderem im Reformationsjubiläumsjahr erhältliche Box mit Luthers Lieblingsbier, dem „Ainpöckisch 1378“. Auf der neuen „Entdecker-Bocks“ aus Pappe wird die Export-Biergeschichte des Einbecker Bieres erzählt: Schon zu Zeiten der mittelalterlichen Hanse im 14./15. Jahrhundert war das Bier aus Einbeck weit geführet, kam bis Reval, Amsterdam und Italien. Auch der bekannte Seeräuber Klaus Störtebeker dürfte hier und da mal ein Fass Einbecker Bieres auf der Nord- und Ostsee erbeutet und genossen haben. Dass die bayerischen Herzöge im frühen 17. Jahrhundert einen Braumeister aus Einbeck abwarben, um das Bier ainpöckischer Brauart auch in München zu brauen, ist bekannt. Weniger bekannt dagegen ist, dass Einbecker Bier im 19. Jahrhundert bis nach Australien, Asien, Südafrika und Südamerika exportiert worden ist und dort Medaillen und andere Auszeichnungen erhielt. Bei der Weltausstellung 1879 in Sydney beispielsweise ist das Bier der Einbecker Brauerei prämiert und ausgeschänkt worden. 1886 warb der Kaufmann und Importeur F. Stoltenhoff damit, dass er der Einzige war, der Export-Bockbier aus Einbeck nach Kapstadt einführen durfte. Einer der größten Importeure Asiens (Jebsen & Co.) brachte das Einbecker 1895 nach Hongkong. In Guatemala wurde das Export-Ur-Bock 1898 vom Ministerio de Formento mit dem Großen Preis ausgezeichnet.

Hingucker auf dem Glasboden.

Für das Export-Bockbier werden ausschließlich neue Einbecker-Glasflaschen verwendet, damit diese in der hochwertigen Verpackung eine gute Figur machen und nicht schon leichte Mehrwegspuren aufweisen, die nach mehrere Mehrweg-Umläufen unvermeidbar wären. Die neue „Entdecker-Bocks“ gibt es ausschließlich im Fan-Shop der Brauerei, bei der Einbecker Tourist-Information im Eicke’schen Haus und bei ausgewählten Getränkehändlern zu kaufen.

Export Ur-Bock, die neue naturtrübe Spezialität, ist zunächst nur einmal gebraut worden.

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