Bierbrauen ist Kulturerbe
Bierfreunde haben es längst gewusst. Bierfreunde aus Einbeck, wo mehr als 600 Jahre Tradition belegt sind und die Wiege des Bockbiers steht, erst recht. Jetzt aber haben es die Bierbrauer schriftlich. Von höchster offizieller Stelle, von der Deutschen UNESCO-Kommission, beschlossen von der Kultusministerkonferenz der Länder und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kanzleramt. Das handwerkliche Bierbrauen zählt zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland.
Die offizielle Urkunde soll im Juni überreicht werden, informiert der Deutsche Brauer-Bund. Er war einer von mehreren Antragstellern. Das Expertenkomitee der UNESCO würdigt das handwerkliche Bierbrauen, weil es sich in den vergangenen Jahren als „sehr wandlungsfähig“ erwiesen habe, unter anderem durch eine Renaissance des Haus- und Hobbybrauens. Positiv sei die Vernetzung der Brauer untereinander. „Vor allem die regionale Verwurzelung des Bierbrauens führt zu einer engen Bindung der Menschen, die durch gemeinschaftliche Rituale wie Feste, Stammtische sowie durch Vereine noch verstärkt wird“, heißt es vom Expertenkomitee.
„Das nachhaltige Handeln des Brauhandwerks, der aktive Austausch, die Experimentierfreude sowie die besondere Regionalität haben in Deutschland eine enorme Vielfalt an Bierstilen und Braustätten hervorgebracht, die das Land, seine Kultur und seine Feste prägen“, begründet die UNESCO-Kommission die Auszeichnung. Auf ihrer Website gibt sie einen Überblick über die Entwicklung und Ausprägung des Bierbrauens.