Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

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In Einbeck kommt Brauwasser auf den politischen Tisch

Man sagt, Wasser wird erst gut, wenn es durch eine Brauerei geflossen ist. Dieser Satz ist nicht nur richtig, er steht auch auf den Etiketten des „Einbecker Brauwasser“, des mit wenig Kohlensäure versetzten Einbecker Brauwassers, bei dem es ungehopft nicht ganz zum Bier gereicht hat, das aber zu jeder Tageszeit ein erfrischender Genuss ist. „Brauwasser“-Flaschen stehen jetzt auch bei Beratungen von politischen Gremien auf den Sitzungstischen.

Das „Einbecker Brauwasser“ in der Individualflasche von Einbeck in Klarglas wurde durch die Neuheit Hopfenfrucht erst möglich. Denn die typische Bierflasche aus Einbeck, ohne wesentliche Änderungen seit 1851 in Gebrauch und markenrechtlich geschützt, gab es immer nur in Grünglas, aber nicht transparent. Das änderte sich erst mit dem neuen Produkt Hopfenfrucht.

Die Stadtwerke Einbeck, Trink- und Brauwasserlieferant vor Ort, forcierte das „Einbecker Brauwasser“ zum Freibad-Jubiläum 2020 und ließ damals das Wasser erstmals von der Brauerei in Weißglas-Flaschen abfüllen. Geschäftsführer Bernd Cranen hatte die Initiative ergriffen. Das Freibad-Jubiläum wurde dann zwar wegen der Pandemie etwas anders gefeiert als ursprünglich geplant. Das „Einbecker Brauwasser“ jedoch blieb, erhielt im besten Einvernehmen mit den Stadtwerken ein vom Jubiläum unabhängiges neues Etikett mit dem oben genannten Satz. „Einbecker Brauwasser“ können die Kunden indes bislang nur in sehr wenigen ausgewählten Getränkemärkten kaufen, beispielsweise bei der Brauhaus-Tochter „Einbecker Getränke“ in Einbeck an der Hullerser Landstraße oder bei „Big Durst Cello“ in Peine-Stederdorf.

„Das Einbecker Brauwasser erfreut sich großer Beliebtheit“, sagt Brauerei-Sprecher Ulrich Meiser. „Da spielt regionale Verbundenheit eine große Rolle. Im Altkreis Einbeck steht es dem Vernehmen nach auf den Besprechungstischen praktisch aller namhaften Unternehmen.“ Und jetzt wird es auch bei Rats- und Ausschusssitzung sowie anderen Treffen im Einbecker Rathaus angeboten.

Brauwasser-Flasche bei der konstituierenden Sitzung des Einbecker Stadtrates. Foto: Frank Bertram

Einbecker Brauwasser in der Flasche

Frisch abgefüllt: „Einbecker Brauwasser“.

Was braucht es für ein gescheites Bier? Hopfen, Malz – und natürlich vor allem Wasser. Das Einbecker Trinkwasser, das ansonsten zum Brauen verwendet wird, gibt es jetzt mit ein wenig Kohlensäure versetzt auch in der Flasche. Natürlich in der Einbecker-Flasche. Und zum ersten Mal in einer glasklaren Einbecker-Flasche. Heute hat die Einbecker Brauhaus AG erstmals das „Einbecker Brauwasser“ in 0,33-Liter-Mehrwegflaschen abgefüllt. Die Kooperation zwischen Stadtwerke Einbeck und Brauhaus AG kommt zum 100-jährigen Jubiläum des Freibades zustande. Das aus bis zu 100 Meter tiefen Brunnen geförderte Trinkwasser in Einbeck erreicht höchste Qualitätsansprüche als bestkontrolliertes Lebensmittel, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen. Und auch der Technische Leiter der Brauerei, Christoph Benseler, freut sich darüber, dass es jetzt das „Brauwasser“ in Flaschen abgefüllt gibt. Das Wasser wird dabei mit 4,3 Gramm Kohlensäure versetzt, das ist etwas mehr als bei einem gängigen Medium-Wasser. Die Einbecker Brauhaus AG verwendet das Einbecker Trinkwasser zum Brauen ihrer Biere, filtert vorher nur die Karbonathärte heraus. Im „Einbecker Brauwasser“ in Flaschen bleibt diese erhalten.

Die Stadtwerke haben sich zu ihrem Jubiläum 10.000 Flaschen gesichert. Wer das „Einbecker Brauwasser“ probieren möchte, meldet sich im Schwimmbad und erhält solange der Vorrat reicht eine Flasche aus der Edition „100 Jahre Freibad“, gut erkennbar an dem Etikett auf der Flaschenrückseite.

Die Brauerei bietet das „Einbecker Brauwasser“ zunächst exklusiv über den Einbecker Getränke-Center an der Insterburger Straße zum Verkauf an. Je nach Nachfrage denkt das Brauhaus über weitere Vertriebskanäle nach, beispielsweise die Gastronomie.

Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrates und Geschäftsführer Bernd Cranen (2.v.l.) mit dem Technik-Chef der Brauerei, Christoph Benseler (l.), in der Flaschenabfüllung.

Präsentieren das „Einbecker Brauwasser“ (v.l.): Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Minkner, Geschäftsführer Bernd Cranen und Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

Einbecker Trinkwasser in Flaschen.

Vision und Mission

Hätte sich bessere Zahlen für seine erste Hauptversammlung als Alleinvorstand gewünscht: Einbecker-Chef Martin Deutsch.

Vision und Mission der Einbecker Brauhaus AG hat das Führungsteam formuliert, Vorstand Martin Deutsch hat diese Strategie und Ziele bei der Hauptversammlung den Aktionären vorgestellt. Im Geschäftsbericht 2018 ist dazu auch eine Grafik veröffentlicht. „Unsere Biere sind begehrt, Marken und Brauerei erste Wahl“, heißt es dort. „Unsere Kunden genießen beste Bierqualität, die den Preis wert ist.“ Mit dieser Vision sei das langfristige Idealbild der Brauerei definiert, wo sie in fünf bis zehn Jahren stehen wolle. Als Mission habe die Brauerei beschrieben: „Wir sind global, wirtschaftlich erfolgreich unterwegs – fest verwurzelt in Einbeck“ und außerdem „Wir sind stolz auf unsere 650-jährige Braukompetenz, die wir innovativ und mit Begeisterung leben“ sowie „Wir bringen Menschen zusammen, fördern das Miteinander und verbinden Generationen“.

Das vergangene, nicht so gute Geschäftsjahr hat die Einbecker Brauhaus AG nach den Worten ihres Vorstandes genutzt, „um wichtige Weichen für den mittel- und langfristigen Erfolg“ zu stellen. Martin Deutsch führte die Situation in 2018, die er sich bei seiner ersten Hauptversammlung als Alleinvorstand „auch anders vorgestellt hätte“, wie er sagte, vor allem auf Einmaleffekte zurück, die in der Zukunft nicht mehr zu erwarten seien. Als letzter Punkt im Masterplan „Abfüllung und Logistik“ wird aktuell die Filtrationsanlage in Betrieb genommen. Die nächsten Schritte, um „am Ball zu bleiben“, wie es Martin Deutsch formulierte, betreffen die Produktionsanlagen von der Rohstoffaufbereitung (mit Wasserentgasung und Schrotmühle) über das Sudhaus bis zu den Gär- und Lagertanks. „Wir legen hier die Grundsteine für einen erfolgreichen Vertrieb in den nächsten zehn bis 20 Jahren“, sagte der Vorstand. Der technische Leiter Christoph Benseler arbeitet mit dem Team seiner Braumeister am Masterplan „Produktion“, der in den nächsten fünf bis sechs Jahren stufenweise umgesetzt werden soll.

Auch über die Marken informierte Martin Deutsch. Die Halbliter-Dose Mai-Ur-Bock beim Discounter Lidl habe in diesem Jahr gut vermarktet werden können und erschließe der Marke neue Verwender, sagte der Einbecker-Vorstand. Das gut laufende Einbecker Kellerbier wird künftig nicht mehr in der Longneck-Flasche, sondern in der Einbecker-Individualflasche vertrieben.

Mit ihrem „Einbecker Regionalkonzept“ will die Brauerei vom Trend der Regionalisierung profitieren. Als „Brauerei zum Anfassen“ werde man immer spürbarer, zuletzt mit der Umgestaltung des Eingangsbereichs und des Sudhauses, in Kürze werden Wochenendführungen folgen und noch mehr Menschen mit der Heimat guter Biere in Kontakt bringen.

Vorstand und Aufsichtsrat wurden mit Ausnahme von Aufsichtsrat Dr. Wilhelm Helms entlastet, dem die Entlastung knapp verweigert wurde. Kritik übten Aktionäre an ihm, weil er bereits angekündigt hatte, mit 80 Jahren aus dem Aufsichtsrat auszuscheiden, dies aber bislang nicht getan hatte. Für Tobias Waltl wurde Kai F. Binder neu in den Aufsichtsrat gewählt. Waltl hatte sein Mandat im Dezember aus persönlichen Gründen niedergelegt.

Zum dritten Mal in der PS-Halle fand die Aktionärsversammlung statt, neu war in diesem Jahr die Bühnendeko.

Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch (2.v.l.) mit dem Aufsichtsrat, in den Kai F. Binder (Mitte) neu gewählt wurde und der außerdem aus (v.l.) Jürgen Brinkmann, Dr. Wilhelm Helms, Robert A. Depner (Vorsitzender), Arnold Schwulera und Knut Schiemann besteht.

Kellerbier in der Einbecker Flasche

Neu: Kellerbier in der Einbecker Flasche. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Der Inhalt bleibt gleich, die Flasche und die Optik aber sind neu: Das Einbecker Kellerbier ist ab sofort ausschließlich in der Original Einbecker Flasche erhältlich, also im 20er-0,33 Liter-Kasten oder im neu designten Sixpack. Und nicht mehr in der SteinieLongneck-Flasche. Gleichzeitig wurde auch das Etikett angepasst und aufgefrischt, teilte das Unternehmen mit: „Das Kellerbier reiht sich mit dieser Veränderung in die Reihe von unseren Bockbieren, unserem Brauherren Pils und Alkoholfrei sowie unserem Dunkel und Weihnachtsbier ein. Das beste Bier gehört in die beste Flasche!“ Dem ist nichts hinzu zu fügen, außer der Information, dass es das naturtrübe Kellerbier, das auch schon einmal zum Bier des Monats nominiert worden und dabei ausführlich beschrieben worden ist, überhaupt erst seit 2014 in der Flasche gibt – und davor nur in ausgewählten Gastronomie-Objekten.

(Aktualisiert: 01.11.2018)

Das Ur-Ur-Bock vom Erfinder

Ulrich Meiser (links) und Ingo Schrader mit dem neuen Ainpöckisch Bier.

Ulrich Meiser (links) und Ingo Schrader mit dem neuen Ainpöckisch Bier.

Naturtrübe, bockstarke Neuigkeiten aus der Heimat guter Biere: Pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum des Reinheitsgebotes im April bringt das Einbecker Brauhaus sein fünftes Bockbier auf den Markt: „Ainpöckisch Bier“ nennen die Brauer ihre neue naturtrübe Sorte – und beziehen sich dabei auf die ursprüngliche Brauweise unfiltrierten Gerstensaft, wie er in früheren Jahrhunderten gang und gäbe war und wie er schon Martin Luther beim Reichstag zum Worms 1521 und den Münchenern 1614 so gut schmeckte, dass sie nach dem „Ainpöckisch Bier“ verlangten. „Das ist das Ur-Ur-Bock“, sagt Ingo Schrader, Marketingchef der Einbecker Brauhaus AG. „Es ist unsere Antwort auf die Craft-Bier-Bewegung“, ergänzt Pressesprecher Ulrich Meiser. „Wir produzieren schon seit mehr als 600 Jahren Craft-Bier, wir haben’s erfunden.“

Ein halbes Jahr lang haben die Braumeister in Einbeck intensiv an der neuen Bockbiersorte probiert, immer wieder modifiziert, bis am Ende das „Ainpöckisch Bier“ mit der markanten Jahreszahl 1378 auf dem Leinenstruktur-Etikett heraus kam, das goldgelb im Glas schimmert und 6,7 Volumenprozent Alkohol hat bei 16,4 Prozent Stammwürze. Bei ersten Tests im Handel sei das neue Bockbier bereits so gut angekommen, dass man mehr eingebraut habe als ursprünglich geplant, sagt Ingo Schrader. Außer beim Hoffest am 23. April, bei dem ein Fass des neuen „Ainpöckisch Bier“ von Polit-Prominenz angestochen wird, ist das neue Bockbier nur in der seit 1851 verwendeten Traditionsflasche erhältlich.

Ainpöckisch in der Traditionsflasche, aber ohne Halsschleife und mit Leinenstruktur-Etikett.

Ainpöckisch in der Traditionsflasche, aber ohne Halsschleife und mit Leinenstruktur-Etikett.

„Ainpöckisch Bier“ gibt es im Handel nicht in der klassischen Bierkiste, sondern ausschließlich in einer von der Northeimer Firma Thimm mit entwickelten Jubiläumsbox aus Pappe mit sieben Flaschen und einem speziell gestalteten Glas „500 Jahre Reinheitsgebot“. Das ist nicht nur bei der Distribution besser, sagen die Einbecker Brauer. Damit möchte die Einbecker Brauerei auch neue Märkte erschließen – in Deutschland, aber auch im Ausland. Sie betont seit einigen Monaten die Einbecker Bockbier-Tradition und hat ihren neuen Animationsfilm „Bockstory“ mittlerweile auch ins Englische, Schwedische, Holländische und in Mandarin-Chinesisch übersetzen lassen.

Verantwortung für Einbeck

Doppelseite der Brauerei in der Wirtschaftsbroschüre. (c) Connect

Doppelseite der Brauerei mit dem Vorstandsinterview in der neuen Wirtschaftsbroschüre. (c) Connect

So lange wie kein anderes Unternehmen in der Stadt ist die Einbecker Brauerei mit der Stadt und den Menschen hier verbunden. Das wird in der neuen Wirtschaftsbroschüre der Einbeck Marketing GmbH deutlich, die jetzt erschienen ist. Im Interview sieht der Brauhaus-Vorstand diese mehr als 600 Jahre dauernde Verbindung nicht als eine Bürde, sondern als Herausforderung. Die Brauerei sei Markenkern der Stadt Einbeck, die Qualität des Bieres habe freilich ebenso Wirkung auf das Image der Stadt. Das sei eine große Verantwortung, der sich die Einbecker Brauhaus AG jeden Tag aufs Neue stelle, erklären Lothar Gauß und Martin Deutsch in der Broschüre. „Das Brauhaus ist nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Auftraggeber für die Region. Das Brauhaus lebt von den Menschen, weil sie unser Bier kaufen. Und wir geben ihnen und den qualifizierten und engagierten Unternehmen etwas zurück, indem wir die Leistungen hier vor Ort einkaufen.“

Markantes Rot: Die neue Broschüre ist im Eicke'schen Haus in Einbeck erhältlich.

Markantes Rot: Die neue Broschüre ist im Eicke’schen Haus in Einbeck erhältlich.

Das in einer Auflage von 2500 Exemplaren produzierte 80-seitige Heft mit dem markanten roten Umschlag („Ein Portrait für Entscheider“) dient der Standortvermarktung Einbecks als Wirtschaftsstandort und wird über Unternehmen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Einbeck sowie durch die Einbeck Marketing GmbH eingesetzt. In erster Linie richtet sich die Broschüre an ansiedlungswillige Unternehmen und Investoren sowie potenzielle Arbeitnehmer und Neubürger der Stadt. Interessierte können die Broschüre bei Einbeck Marketing im Eicke’schen Haus kostenfrei erhalten. Im Internet kann die Broschüre ebenfalls in Kürze eingesehen werden (www.einbeck-marketing.de/wirtschaft).

In dem Interview beantworten die Brauhaus-Vorständler auch, warum das Unternehmen im Herzen der Stadt braut – und nicht beispielsweise auf der Grünen Wiese. „Wir sind ein Brauhaus in der Stadt für die Stadt“, sagen Gauß und Deutsch. „Unsere Besucher können bei einer Führung die Abläufe des Bierbrauens noch so hautnah wie heute möglich beobachten – und die Innenstadt profitiert unmittelbar von den Gästen, die unser Haus besuchen. Letztlich sprachen immer aber auch wirtschaftliche Argumente für einen Verbleib im Zentrum.“ Die Einbecker Brauhaus AG habe hier am Standort Einbeck-Mitte rund 15 Millionen Euro investiert. „Alle Abfüll- und Logistik-Aktivitäten unserer Gruppe in Einbeck zu konzentrieren, sichert nicht nur Arbeitsplätze und den Standort. Es gibt gleichzeitig Fundament für langfristig wirtschaftliches Handeln.“

Die Einbecker Brauhaus AG kann nach den Worten des Vorstandes auf dem schrumpfenden Biermarkt nur bestehen, „wenn wir unsere Markenpersönlichkeit pflegen“, sagen Gauß und Deutsch. „Das Einbecker Brauhaus ist die Heimat des Bockbieres, wir haben das Bockbier erfunden, das ist unser Alleinstellungsmerkmal.“ Zudem vertreibe das Unternehmen seit mehr als 125 Jahren das Einbecker Bier in der exklusiven Individual-Flasche.

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