Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

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Neuer Einbecker-Heißluftballon getauft

Es gibt wieder einen Einbecker-Heißluftballon, der am Himmel über der Region für die Heimat guter Biere werben kann. Vor der Premierenfahrt am Mittwoch Abend wurde der Ballon von Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch stilecht mit Einbecker Brauherren Pils getauft. Für himmlischen Segen sorgte Pfarrer Ewald Marschler. Start war auf einem abgeernteten Acker unweit des Logistikzentrums der Einbecker Brauhaus AG an der Hansestraße. Der Ballon ist nach ruhiger Fahrt noch vor Sonnenuntergang südwestlich von Wellersen gut gelandet, berichtete Brauerei-Sprecher Ulrich Meiser.

Foto: Einbecker Brauhaus AG
Ballon-Taufe mit Einbecker Brauherren Pils durch Vorstand Martin Deutsch auf den Namen „Einbecker Hopfendolde“. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Der neue, in Tschechien hergestellte Einbecker-Ballon ist ein BB34Z mit 24 Polyesterbahnen, vernäht, schwer entflammbar, der gut 20 Jahre fahren kann. Der Heißluftballon im Design der Einbecker Brauerei kann mit 3400 Kubikmeter heißer Luft befüllt werden und ist dann 25 Meter hoch. Die Ballonhülle wiegt 140 Kilo, insgesamt ist der Ballon inklusive Pilot, Passagiere, Gondel, Hülle, Brenner, Gasflaschen etwa 840 Kilogramm schwer. „Das Ballonmodell ist etwas kleiner als die reinen Passagierballone, dadurch kann er etwas tiefer fliegen und ist vom Boden aus oft besser sichtbar“, sagt Brauhaus-Sprecher Ulrich Meiser.

Neben dem Piloten können vier Personen mitfahren. Die ersten Passagiere waren Lothar Meyer-Mertel (Geschäftsführer PS.Speicher), Markus Gerhardy aus Gieboldehausen (Vorsitzender des Landvolk Göttingen und einer der Landwirte, die für die Einbecker regionale Braugerste anbauen), Birgit Wiegmann (Mitarbeiterin im Marketing des Einbecker Brauhauses) und Kevin Klein (Mitarbeiter in der Instandhaltung). Die letzten beiden Plätze waren erst kurz vor dem Start unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Brauerei verlost worden.

Der Flugbetrieb wird durch „AIR-lebnisse Ballonfahrten“ von Robert Bessel aus Salzgitter durchgeführt. Sie stellen Piloten, Crew, alle Betriebsgenehmigungen sowie Fahrzeug und Anhänger. Geplant sind mindestens 30 Fahrten pro Kalenderjahr plus Schulbetrieb und Lehrfahrten. Denn neben möglichen Einsätzen für eigene Veranstaltungen wie dem Hoffest und Ballonveranstaltungen oder den allgemeinen Passagierfahrten in der Region wird der Einbecker-Ballon außerdem im Ausbildungsbetrieb eingesetzt. Das vorgesehene Einsatzgebiet liegt in Südniedersachsen zwischen Hannover und Göttingen und im Braunschweiger Land. Tickets für Ballonfahrten sollen verlost werden, außerdem sollen Geschäftspartner eingeladen werden zu einem unvergesslichen Event, berichtet Brauerei-Sprecher Ulrich Meiser.

Foto: Einbecker Brauhaus AG
3400 Kubikmeter Luft fasst die 140 Kilo schwere Ballonhülle. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Foto: Einbecker Brauhaus AG
Mit der Luft fahren: die neue Einbecker-Ballon am Himmel. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Braugerste-Erntefest in Einbeck

Die erste regionale Braugerste in Südniedersachsen ist geerntet, die beteiligten Landwirte trafen sich jetzt zum „Erntefest“ in Einbeck. Die Landfrauen haben aus Gerste eine Erntekrone gebunden. Was nicht so einfach war, denn eigentlich werden Erntekronen aus mehreren verschiedenen Getreidesorten gebunden, auch durfte die Gerste nicht zu trocken sein, erzählen die Landfrauen Inge Cramm und Sabine von Dassel. Herausgekommen ist eine ungewöhnliche Krone mit den typischen langen Gerstegrannen. Sie wird jetzt in der Münsterkirche St. Alexandri in Einbeck aufgehängt, wofür sich Pastor Daniel Konnerth im Namen der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde herzlich bedankte. Landfrau Inge Meibohm, die ihre Bindekunst bei Erntekronen gerne weitergab, habe ihm gesagt, dass bei jedem gebundenen Strauß für die Krone ein Gebet gesprochen werde, berichtete der Pastor. Aus rund 800 einzelnen kleinen Sträußen besteht die Gersten-Erntekrone…

Beim „Erntefest“ der Braugerste-Landwirte auf dem Brauereihof erläuterte Ulrich Meiser die Erntekrone. Foto: Frank Bertram

In diesem Jahr wurde von sieben landwirtschaftlichen Betrieben in Südniedersachsen gezielt für das Einbecker Brauhaus erstmals gemeinsam Sommerbraugerste angebaut. Im August sind insgesamt fast 800 Tonnen geerntet worden, die nun zu Braumalz für Einbecker Bier verarbeitet werden können. Noch liegt die Gerste in den Silos der Landwirte und wartet darauf, zur Mälzerei nach Schweinfurt gebracht zu werden.

Landwirt Heinrich Klingelhöfer aus Groß Lengden bei Göttingen mit seiner geernteten Braugerste. Foto: privat

Das Einbecker Brauhaus hatte anlässlich der abgeschlossenen Ernte die Landwirte zu einem „Erntefest“ nach Einbeck eingeladen. Bei dem Projekt „Regionale Braugerste“ engagieren sich die Landwirte Heinrich Klingelhöfer aus Groß Lengden bei Göttingen, Christoph von Breitenbuch aus Parensen und Dassel-Sievershausen, Henning und Bastian Meyer aus Katlenburg, Torsten Fröchtenicht aus Northeim-Hillerse, Markus Gerhardy aus Gieboldehausen sowie Armin Eggert und Siegbert Stieg aus Gleichen-Rittmarshausen.

Brauhaus-Marketingleiter Ingo Schrader erläuterte bei einem Rundgang durch die Brauerei: „Regionale Lebensmittel genießen hohes Vertrauen. Die regionale Herkunft ist, wenn es ums Essen und Trinken geht, für die Konsumenten noch wichtiger geworden. Diese Entwicklung greifen wir als Regionalbrauerei aktiv auf.“ Einbecker-Vorstand Martin Deutsch ergänzte: „Das regional verwurzelte Einbecker Brauhaus möchte zeigen, wo die Rohstoffe wachsen, die für Bier notwendig sind.“

Landwirt Christoph von Breitenbuch zieht ein positives Resümee: „Wir haben zum ersten Mal Sommerbraugerste angebaut. Die Hitzephase im Juli konnten die Getreidepflanzen nicht gut vertragen. Mit dem Ertrag sind wir aber dennoch zufrieden. Außerdem geht es uns ums Gesamtpaket.“ Darauf kommt es auch Markus Gerhardy an: „Das ist gelebte Regionalität“.

Mälzereigeschäftsführer Stephan Bergler: „Da hat sich eine tolle, aktive Gruppe von Landwirten gefunden. Mit der Qualität der Ernte und der Verarbeitungsfähigkeit der Braugerste können wir zufrieden sein.“ Und dabei sei es kein einfaches Jahr gewesen, nicht nur mit unterschiedlichem Erntewetter, sondern auch im Verlauf der Monate. Trotz der schwierigen Umstände und der durchaus differenzierten Ernte könne man in das Modell starten.

Beim „Erntefest“ im Brodhaus am Einbecker Marktplatz, dem ältesten Wirtshaus Niedersachsens, wurde passenderweise Gerstensuppe und Ochsenbraten mit Gerstenbratlingen zum Einbecker Bier gereicht.

Christoph Benseler, Technischer Leiter des Einbecker Brauhauses und Beiratsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des niedersächsischen Braugerstenanbaus und in der deutschen Braugerstengemeinschaft sowie Vorsitzender des Agrarausschusses des Deutschen Brauer-Bunds, möchte die Zusammenarbeit mit den Landwirten aus der Region weiter pflegen und intensivieren. Das sei eine sehr gute Kooperation, der Zusammenhalt unter den beteiligten Landwirten sei groß, alle lernten voneinander. Benseler: „Wir werden dieses Projekt weiterhin nach Kräften unterstützen.“ Brauhaus-Sprecher Ulrich Meiser ergänzte: „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“

Die Braugerste-Landwirte trafen sich zum „Erntefest“ in Einbeck. Foto: Frank Bertram
Erntekrone aus Gerste. Foto: Frank Bertram
Gerstensuppe. Foto: Frank Bertram
Ochsenbraten mit Gerstenbratlingen. Foto: Frank Bertram
Bockbier-Tiramisu. Foto: Frank Bertram

Braugerste wächst im Medienfokus

Die im März in Südniedersachsen gesäte Braugerste wächst und gedeiht auf den regionalen Äckern. Nicht mehr allzu lange, dann steht die Ernte an. Derweil sorgt das Projekt Regionale Braugerste für überregionale Aufmerksamkeit. Jetzt hat die Fachzeitschaft „Land&Forst“ berichtet und das Thema gar auf die Titelseite gehoben.

Der stellvertretende Chefredakteur des Fachblattes für die Landwirtschaft, Werner Raupert, hat sich vor Ort darüber informiert, warum Einbecker Brauhaus AG und mehrere Landwirte die Braugerste erstmals in diesem Jahr auf Äckern der Region anbauen. In Friedrichshausen bei Sievershausen im Solling fand am Feldesrand ein ausführliches Recherchegespräch mit den Landwirten Christoph von Breitenbuch und Markus Gerhardy sowie den Brauhaus-Vertretern Martin Deutsch, Christoph Benseler und Ulrich Meiser statt.

„Land&Forst“ berichtet ausführlich, wie es zu dem Projekt gekommen ist. Und gegenüber der Fachzeitschrift verrät der Brauhaus-Vorstand das langfristige Ziel. Mit der regionalen Braugerste solle gezielt „Einbecker Brauherren Pils“ gebraut werden. Mittelfristig will die Einbecker Brauerei die Hälfte der benötigen Malzmenge in Südniedersachsen ernten lassen. Langfristig möchten die Brauer die komplette jährliche Braugerstenmenge von 10.000 bis 12.000 Tonnen von regionalen Äckern beziehen. Das aber sei noch Zukunftsmusik, sagten die Brauhaus-Mitarbeiter. Erst einmal sind alle gespannt auf die erste Ernte und den Ertrag, der in diesem Premiere-Jahr erzielt werden kann.

Der Bericht von „Land&Forst“ ist hier zu finden.

Werner Raupert von „Land & Forst“ im Gespräch mit (v.l.) Martin Deutsch, Jobst von Garmissen, Christoph Benseler, Markus Gerhardy, Ulrich Meiser und Christoph von Breitenbuch. Foto: Frank Bertram
Am Feldrand sprachen Brauhaus-Vertreter und beteiligte Landwirte mit „Land & Forst“. Foto: Frank Bertram

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