Einbecker Bierblog

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Aktionäre konnten sich wieder treffen

Das Aktionärstreffen der Einbecker Brauerei war in diesem Jahr auch wieder eines. Aktionäre konnten sich untereinander und den Vorstand und Aufsichtsrat tatsächlich real und nicht allein virtuell via Computer treffen, die Hauptversammlung fand nach zwei Digitaljahren erstmals wieder leibhaftig in der PS-Halle statt. Und das in ebenso erfolgreichen wie extrem herausfordernden Zeiten für das Unternehmen, erfuhren die Anteilseigner der Einbecker Brauhaus AG von ihrem Vorstand. „Wir haben 2021 den höchsten Jahresüberschuss seit 17 Jahren, sind überdurchschnittlich gut durch die Corona-Krise gekommen“, sagte Martin Deutsch und blickte dann auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges. „Vor uns liegt ein heftiger Sturm, dem wir 2022 trotzen müssen.“ Die Einbecker Brauerei habe aber das Steuer fest in der Hand und sei für die Herausforderungen gut aufgestellt, sagte er.

Erstmals nach zwei Jahren wieder in Präsenz: die Hauptversammlung der Einbecker Brauhaus AG in der PS-Halle. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Bilanz und Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021, um die es bei der Hauptversammlung ging, wurden zwei Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erstellt. Damals sollte es mit Blick auf die positive Unternehmensentwicklung noch eine Sonderdividende geben – als Dank an die Aktionäre, dass diese in den vergangenen Pandemie-Krisenjahren mit dem Verzicht auf Dividende den Fortbestand des Unternehmens gestützt und gefördert hatten. Doch die veränderte Situation machte schnell klar, dass der Corona-Pandemie nun die nächste Krise folgen wird, und die Veränderungen würden laut Deutsch „nicht weniger, sondern schwerwiegender“. Die Hauptversammlung beschloss daher wegen der Unsicherheiten in der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage, die durch den Ukrainekrieg ausgelöst wurden, eine Dividende in Höhe von lediglich 0,10 Euro je Stückaktie, um die Rücklage für die Zukunftsherausforderungen stärken zu können.

„Nicht nur der Ukraine-Krieg treibt die Preise, bereits seit einigen Jahren ist ein Preisanstieg bei Roh-, Hils- und Betriebsstoffen zu beobachten“, sagte Vorstand Martin Deutsch. „Konkret werden Malz, Verpackungsmaterial, Reinigungsmittel, Kohlensäure und Energie immer teurer, Preissteigerungen von 50 bis 100 Prozent sind hier keine Ausnahmen, hinzu kommen zusätzlich Probleme bei der Beschaffung dieser Materialien: Die Logistik kämpft mit beschränktem Frachtraum bedingt durch fehlendes Personal und steigende Treibstoffkosten.“

Die Einbecker Brauer begegnen dem seit Jahren mit Nachhaltigkeit, mit einem Bündel an Investitionen und Maßnahmen. Vorstand Martin Deutsch berichtete den Aktionären unter anderem von Mehrwegkästen aus schwermetallfreiem Recyclat, alle Mehrwegflaschen (99,8 Prozent des Absatzes sind Mehrwegflaschen) werden 30 bis 50 Mal wiederbefüllt, Naturpapier für Etiketten oder der eigenen Biokläranlage mit Blockheizkraftwerk. Eine Preiserhöhung im April sei dennoch notwendig geworden.

Nach den Aufsichtsrat-Neuwahlen im vergangenen Jahr war ein Aufsichtsratsposten unbesetzt geblieben. Im vergangenen September wurde Gerhard Mertes durch das Amtsgericht bestellt, mit einer Amtszeit wie bei den gewählten Mitgliedern bis zur Hauptversammlung 2026. Mertes kommt aus Born in Belgien, der Diplom-Ingenieur ist seit Jahren als Industrie- und Anlagenberater tätig.

Vorstand und Aufsichtsrat der Einbecker Brauhaus AG (v.l. hinten) Kai-F. Binder, Knut Schiemann, Irina Bohne, Jürgen Brinkmann, Gerhard Mertes sowie vorne v.l. Vorstand Martin Deutsch und Aufsichtsratsvorsitzender Robert A. Depner. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Der Durst nach der Kraft der Kultur

Der Durst ist groß. Der Durst nach leibhaftigen Kulturerlebnissen, nach Live-Konzerten, die nicht nur auf einem Bildschirm zu sehen sind. Sondern bei denen das Publikum die Kraft der Musik vor Ort direkt spürt. Im vergangenen Jahr war das neue Festival „Kulturkrafttage“ noch von der Pandemie ausgebremst worden. In diesem Jahr vom 18. bis 20. März aber wollen die Macher livehaftig in der PS-Halle in Einbeck durchstarten, Sprache und Musik verbinden und Begegnungen ermöglichen. Und dazu gehört natürlich das passende Einbecker Bier. In den eigens gelabelten Flaschen ist das Ainpöckisch 1378, der naturtrübe Bockbier-Genuss für die besonderen Anlässe. Auf dem Etikett die Wortverbindung Kulturkraft und Craft-Bier deutlich sichtbar. Und craft beer, handwerklich hergestelltes Bier, das gibt es in Einbeck schließlich schon seit 700 Jahren. „Einbecker Bier und die Kultur und die PS-Halle – das gehört einfach zusammen“, sagt die Künstlerische Leiterin der Kulturkrafttage, Julia Hansen, die sich gemeinsam mit Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek auf die Premieren-Veranstaltungen freut und den Möglichmachern dankt.

Vor dem Rathaus warben die Kulturkrafttage auf dem Wochenmarkt für die neue mehrtägige Kulturveranstaltung für ganz Südniedersachsen. Mit dabei das passende Kulturbier in Flaschen. Bei den „Kulturkrafttagen“ sind in der großen, mit leistungsfähiger Lüftungsanlage versehenen modernen Halle des Oldtimermuseums PS-Speicher verschiedene hochkarätige Künstler zu Gast in Einbeck. Pianist Martin Stadtfeld spielt zur Eröffnung am 18. März ein Solokonzert mit Werken von Georg Friedrich Händel, Johannes Brahms und Franz Schubert. Am 19. März geben sich zwei Tatort-Kommissare musikalisch die Klinke in die Hand: Nachmittags ist Charles Brauer mit dem Eliot-Quartett mit Texten unter anderem von Rainer Maria Rilke, Gottfried Benn, Erich Fried, Ingeborg Bachmann und Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Joseph Haydn und Arvo Pärt zur „Blauen Stunde“ zu Gast. Abends spielen Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys „Rhythmus in Dosen – Das Jubiläumsprogramm!“. Im Rahmenprogramm wird es moderierte Bühnengespräche mit den Künstlern sowie die Ausstellung „Auftritt“ des Göttinger Fotografen Frank Stefan Kimmel mit großformatigen Fotos prominenter Künstler und Interviewtexten mit Einblicken zum Leben mit und auf der Bühne geben.

Die „Kulturkrafttage“ erreichen am 20. März mit der Matinee ihren Höhepunkt: Julia Hansen und Heikko Deutschmann improvisieren ohne Netz und doppelten Boden mit den Musikern Rhani Krija, Jörg Siebenhaar und Thomas Zander beim Programm „Das Buch Suleika – Goethe meets Jazz“. Nach Heine im Vorjahr kommt nun Dichterfürst Goethe zu Ehren.

„Wir freuen uns sehr darauf, in diesem Jahr tatsächlich mit Publikum vor Ort starten zu können“, sagt Julia Hansen. Sie erinnert noch einmal an den „Kulturkraftmoment“, den das ansonsten nicht stattfindende Festival dank vieler Unterstützer 2021 live streamen konnte. „Heine meets Jazz“ ist nach wie vor online und hat live und als Video zahlreiche Menschen weltweit erreicht, berührt und begeistert.

Karten für die „Kulturkrafttage“ gibt es hier. Bereits für 2021 gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.

Kulturcraftbier: Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und die Künstlerische Leiterin der Kulturkrafttage, Julia Hansen (r.), vor dem Einbecker Rathaus. Foto: Frank Bertram

Bockbringer beim Ball

Der „Bockbringer“, ein Fleur de Lys, Baujahr 1978. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Einen Hingucker präsentiert die Einbecker Brauhaus AG beim „Einbecker Ball der Wirtschaft“. Am 2. Dezember wird der Bockbringer in der PS-Halle in Einbeck stehen, während ringsherum gefeiert und getanzt werden darf. Der Retro-Oldtimer, Baujahr 1978, bringt den Genuss und wird von der Brauerei als spezielles Auslieferungsfahrzeug genutzt. Der Fleur de Lys im Stil der 1920-er Jahre ist der Bockbringer aus der Heimat guter Biere. Gemeinsam stellt die Einbecker Wirtschaft die Ballveranstaltung auf die Beine und bittet beim neuen „Einbecker Ball der Wirtschaft“ zum Tanz in der PS-Halle. Aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres, als der „Ball der Sports“ erstmals in der gerade eröffneten PS-Halle stattfand und noch nicht alles rund gelaufen sei, habe man gemeinsam gelernt, sagen die Organisatoren. Start ist am 2. Dezember um 19 Uhr. Karten für komplette Tische können platzgenau über eine eigene Website reserviert werden.

Beer’s coming home

Video-Installation beim Zugang zur Hauptversammlung.

Drei Jahre lang kamen die Aktionäre der Einbecker Brauhaus AG nicht in dem Ort zu ihrer Hauptversammlung zusammen, der dem Unternehmen seinen Namen gibt. Drei Jahre lang war das Unternehmen mit seinem Aktionärstreffen in der Kreisstadt Northeim zu Gast. Jetzt ist man zurück in der Heimat guter Biere, heuer fand die Hauptversammlung wieder in Einbeck statt – in der PS-Halle des Oldtimer-Ausstellungshauses PS-Speicher (hier geht’s zu allen Zahlen und Fakten). Keine schlechte Wahl, steht doch mit der neuen, erst vergangenes Jahr eröffneten Ausstellungs- und Eventhalle jetzt eine gute Location in Einbeck zur Verfügung. Grundsätzlich jedenfalls. Die Premiere darf als gelungen bezeichnet werden, selbst wenn von den 500 angemeldeten Aktionären am Ende nur 300 da waren, sich ein wenig im großen Saal verloren haben, da spielte sicherlich auch ein gutes Teil die drückende Hitze heute eine Rolle.

Willkommen im PS-Speicher.

Ob die Hauptversammlung im kommenden Jahr erneut in der PS-Halle stattfinden wird, steht noch nicht fest; der Kostenfaktor sei durchaus mit der Stadthalle Northeim vergleichbar, antwortete der Vorstand auf eine entsprechende Aktionärsfrage heute. Es spricht also einiges dafür, zumal in der PS-Halle eine solche Veranstaltung imgrunde optimal inszeniert werden kann. Sichtbar wurde das beispielsweise an der Video-Tunnel-Installation beim Zugang zum Versammlungsraum. Auch die neue Bockbierkutsche vor dem Kornhaus hatte einen idealen Platz. Ein paar Dinge sollten dann im nächsten Jahr allerdings noch beachtet werden, damit das Treffen der Brauhaus-Anteilseigner noch harmonischer über die Bühne geht. Das Aktienrecht mag strenge Vorschriften machen was Zu- und Abgang zum so genannten Präsenzraum eines Aktionärstreffens betrifft, aber ein (direkter) Zugang mehr wäre optimaler, dann müssten sich nicht alle durch einen (heute zudem sehr aufgeheizten) Vorraum drängeln. Wenn dann die Toilettenanlage auch noch zum Versammlungsgelände gezählt wird (und die Zugangskontrolle einfach nur ein paar Meter weiter vorgezogen wird), erleichtert das manchen Besucher und erspart wiederholte Kontrollen. Und vor allem, wo man schon mal in einer Oldtimer-Sammlung zu Gast ist: Bitte nächstes Mal auch einen Oldtimer in die PS-Halle stellen, da dürfte sich doch wohl ein historisches Brauereigefährt finden lassen!

Der neue Ausschankwagen Bockbierkutsche war vor dem PS-Speicher aufgebaut.

Bierzapfsäule

Einbecker Bier aus der Zapfsäule.

Einbecker Bier aus der Zapfsäule.

Frisch gezapft.

Frisch gezapft.

Originelles Detail beim diesjährigen Einbecker Ball des Sports. Da die Gala im PS-Speicher in der neuen PS-Halle stattfand, lag es nahe, die neue Bier-Zapfmöglichkeit dort in einem Umfeld zu präsentieren, wo sonst edle Automobile und Motorräder zu bewundern sind. Durch das Gerät, mit dem einst der Treibstoff für Kraftfahrzeuge blasenfrei gezapft werden konnte, läuft jetzt bestes Einbecker Bier durch die Zapfleitungen. Natürlich wurde die Benzin-Zapfsäule zuvor modernisiert und wurden alle Leitungen komplett erneuert, so dass kein Biertrinker Sorge haben muss, einen Gerstensaft mit anderen Zutaten als mit Malz, Wasser und Hopfen angeboten zu bekommen. Die Bier-Zapfsäule in Aktion zu erleben ist in diesem Video vom Ball des Sports, bei dem rund 400 Besucher einen feierlichen Abend hatten:

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