Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für das Schlagwort “Verpackung”

Wie Sechserträger verpackt werden

Kleinere Gebinde als die klassische Bierkiste werden bei Bierfreunden vor allem in kleineren Haushalten immer beliebter. Das ist der klassische Sechserträger aus Umschlagpappe. Aber auch Kartons mit vier Bierflaschen sind gefragt, aktuell beim Einbecker Brauhaus vor allem für die neue Kreation Hopfenfrucht. Die Saftler-Mischungen sind zwar auch in kleinen Bierkästen erhältlich, aber vor allem in einem Vierergebinde begehrt, dem so genannten Open Basket. Befüllt werden diese Kartons durch eine neue Verpackungsmaschine, die sehr flexibel zwischen dem Vierer und dem Sechser wechseln kann und auch acht Flaschen in einen passenden Umkarton einsortieren könnte.

Die HSL Einbeck (Hanse Service- und Logistik GmbH), ein Tochterunternehmen der Einbecker Brauhaus AG, übernimmt im Logistikzentrum jetzt stärker auch Aufträge von anderen Brauereien und hat deshalb in eine neue Verpackungsmaschine investiert. Durch diesen Schritt ist es möglich, flexibel auf Gebinde-Wünsche der Kunden einzugehen. Rund 350.000 Euro hat sich HSL die neue Maschine kosten lassen, berichtet Geschäftsführerin Dorte Simon. Diese ist Ersatz für den sieben Jahre alten Verpacker, der verkauft wurde. Und nicht nur in Maschinen hat HSL investiert, sondern auch fünf neue unbefristete Vollzeitstellen geschaffen. Insgesamt 36 Beschäftigte arbeiten jetzt im Logistikzentrum an der Hansestraße.

Die bisherige Verpackungsanlage konnte lediglich die so genannten Wrap-6er, also die Umschlagspappen für den typischen Sechserträger herstellen. Die neue Maschine ermöglicht dem Unternehmen, nun auch die Vierer-Träger maschinell zu füllen. Manuell muss lediglich später noch die Sortierung erfolgen, wenn die zwei Hopfenfrucht-Sorten gemeinsam in einem Open Basket enthalten sein sollen. Mit der Maschine, die 2019 den Deutschen Verpackungspreis gewonnen hat, sind 30 Sechserträger pro Minute möglich, bei den Vierer-Trägern schafft die Anlage 6000 Gebinde pro Stunde. Bei der HSL sind im vergangenen Jahr insgesamt 955.000 Sechserträger verpackt worden. Ziel im laufenden Jahr ist, die Marke von 1,25 Millionen zu erreichen.

Die neue Multipack-Anlage ermöglicht kürzere Umbauzeiten bei Produktwechseln. Das Bedienkonzept verfügt außerdem über eine digitale Umbauanleitung mit Bildern und Videos, welche Schritt für Schritt alles Notwendige beschreibt. „Diese Anleitung ist durch einen QR-Code auf jedem Tablet oder Handy aufrufbar und erleichtert dem Bediener die Umbauarbeit enorm“, erzählt Betriebsleiter André Quittenbaum. Nachschlagen in ausgedruckten Bedienungsanleitungen muss damit niemand mehr. Das Unternehmen ermögliche Beschäftigten auch, sich vom Leergut-Mitarbeiter zum Anlagenbediener zu entwickeln.

(Aktualisiert 30.07.2020, 13:10 Uhr)

Bock-Box für Entdecker

Bock-Box für Entdecker.

Aus Einbeck in die ganze Welt – schon seit Jahrhunderten erfreut das Bier aus Einbeck nicht allein in der Region die Biergenießer. Weltweit kennt man den stärker eingebrauten Gerstensaft bereits lange. Er ist von jeher bei Bierkennern in vielen Ländern sehr beliebt, weil er einstmals haltbarer als andere Biere unbeschadet auch weitere Land- und Seewege überstanden hat und exportiert werden konnte. Jetzt gibt es ein neues Bockbier aus Einbeck, der Heimat des Ur-Bocks, das daran erinnern will: den Export-Ur-Bock. Ihn hat die Einbecker Brauhaus AG wie seine Saisonbockbiere in einem Sud eingebraut, der nicht dauerhaft im Sortiment ist – wenn dieser ausverkauft ist, dann ist er ausgetrunken. Markant-kräftig mit feiner Hopfennote ist das Export-Bockbier zwischen dem hellen und dem dunklen Ur-Bock angesiedelt. Opak, also nicht durchsichtig, ist das naturtrübe Bockbier, auch wenn es im Glas eingeschänkt nicht den Trübegrad hat wie das „Ainpöckisch 1378“.

Einmal um die ganze Welt und die Flaschen voller Bockbier.

Erhältlich ist das Export-Bockbier ausschließlich in der Pappbox in einer limitierten Sonderedition mit dem pfiffigen Namen „Entdecker-Bocks“. Neben sieben Flaschen ist ein Bierglas enthalten mit Relief-Wappen – und einem Hingucker auf dem Glasboden, der gut sichtbar wird, wenn das Bier ausgetrunken ist: „Seit 1378“ steht dort. Vorbild der Edition in der Pappverpackung ist die unter anderem im Reformationsjubiläumsjahr erhältliche Box mit Luthers Lieblingsbier, dem „Ainpöckisch 1378“. Auf der neuen „Entdecker-Bocks“ aus Pappe wird die Export-Biergeschichte des Einbecker Bieres erzählt: Schon zu Zeiten der mittelalterlichen Hanse im 14./15. Jahrhundert war das Bier aus Einbeck weit geführet, kam bis Reval, Amsterdam und Italien. Auch der bekannte Seeräuber Klaus Störtebeker dürfte hier und da mal ein Fass Einbecker Bieres auf der Nord- und Ostsee erbeutet und genossen haben. Dass die bayerischen Herzöge im frühen 17. Jahrhundert einen Braumeister aus Einbeck abwarben, um das Bier ainpöckischer Brauart auch in München zu brauen, ist bekannt. Weniger bekannt dagegen ist, dass Einbecker Bier im 19. Jahrhundert bis nach Australien, Asien, Südafrika und Südamerika exportiert worden ist und dort Medaillen und andere Auszeichnungen erhielt. Bei der Weltausstellung 1879 in Sydney beispielsweise ist das Bier der Einbecker Brauerei prämiert und ausgeschänkt worden. 1886 warb der Kaufmann und Importeur F. Stoltenhoff damit, dass er der Einzige war, der Export-Bockbier aus Einbeck nach Kapstadt einführen durfte. Einer der größten Importeure Asiens (Jebsen & Co.) brachte das Einbecker 1895 nach Hongkong. In Guatemala wurde das Export-Ur-Bock 1898 vom Ministerio de Formento mit dem Großen Preis ausgezeichnet.

Hingucker auf dem Glasboden.

Für das Export-Bockbier werden ausschließlich neue Einbecker-Glasflaschen verwendet, damit diese in der hochwertigen Verpackung eine gute Figur machen und nicht schon leichte Mehrwegspuren aufweisen, die nach mehrere Mehrweg-Umläufen unvermeidbar wären. Die neue „Entdecker-Bocks“ gibt es ausschließlich im Fan-Shop der Brauerei, bei der Einbecker Tourist-Information im Eicke’schen Haus und bei ausgewählten Getränkehändlern zu kaufen.

Export Ur-Bock, die neue naturtrübe Spezialität, ist zunächst nur einmal gebraut worden.

Schmuckes Sixpack

Brodhaus...

Brodhaus…

...und Urbock-Keller.

…und Urbock-Keller.

Mit diesem Sechserträger lassen sich Einbecker sicher nach Hause tragen – Einbecker Biere. Und nicht nur nach Hause. Diese neue Transport-Verpackung aus dem Einbecker Brauhaus ist in erster Linie zum Verschenken gedacht, erhältlich ist sie unter anderem im Einbecker Fan-Shop auf dem Brauereigelände an der Papenstraße. Selbstverständlich mit Inhalt aus der Heimat guter Biere. Dabei sind beide Komponenten, Verpackung und Bier, Produkte aus der Region. Beim Bier ist das seit mehr als 600 Jahren klar. Beim schmucken Sixpack aus Wellpappe half die Zeitungslektüre einer Kooperation zwischen zwei Unternehmen aus der Region aufs richtige Gleis. Denn die Northeimer Firma Thimm hatte mit ihrem Multipack in der Kategorie „Verpackung“ 2014 beim Superstar Award in Frankfurt die Silber-Medaille gewonnen. Die Berichterstattung darüber wurde im Einbecker Brauhaus aufmerksam und mit Interesse gelesen. Und umgesetzt, bislang waren die Präsentmöglichkeiten der Einbecker nicht dermaßen von Pappe. Hier aber stimmte nach wenigen Gesprächen alles: Die aufmerksamkeitsstarke Geschenkverpackung für sechs Bierflaschen bietet durch die große Fläche viel Platz für Markenkommunikation, wie das die Marketingleute formulieren. Den haben die Einbecker Brauer genutzt, Urbockkeller und Brodhaus künden auf den Außenseiten von Einbecker Stätten der Bierkultur. Durch Sichtfenster-Stanzungen auf der Innenseite kann das Flaschendesign aufgegriffen und mit dem Gesamtlayout verbunden werden, heißt es: Im Inneren entfaltet sich das fotografische Panorama der Stadt der Brau- und Fachwerkkunst, trotzdem sind die enthaltenden Biersorten klar zu erkennen. Die Wellpappe-Verpackung gewährleistet durch die besondere Konstruktion einen sehr hohen Produktschutz. Sie kann wie ein Buch mit zwei Seiten aufgeschlagen und später mittels Laschenverschluss an der Seite sicher wieder verschlossen werden, preisen die Designer von Thimm zu recht. Die Flaschen werden über einen Klappdeckel an der Verpackungsoberseite entnommen. Der doppelte, integrierte Griff bietet einen angenehmen Tragekomfort. Da macht das Verschenken doppelt Spaß.

Aufklappt bietet die Verpackung einen Blick auf Stadt und Bierflaschen.

Aufklappt bietet die Verpackung einen Blick auf Stadt und Bierflaschen.

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