Einbecker Bierblog

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Pächter-Wechsel im Einbecker Brodhaus: Schlöter geht, Falke kommt

Im ältestesten Wirtshaus Niedersachsens gibt es zum Jahreswechsel einen Pächterwechsel: Wie die Eigentümerin der Gaststätte, das Einbecker Brauhaus, jetzt mitteilte, verlässt Conny Schlöter das Brodhaus am Einbecker Marktplatz, um sich auf die Bewirtschaftung des Knochenhaueramtshauses in Hildesheim zu konzentrieren. Neue Pächter des Brodhauses werden Aneka und Sven Falke, die bereits das „Auszeit“-Bistro am Einbecker Schwimmbad führen. Diese Gaststätte werden Falkes auch weiterhin bewirtschaften. Ab 2022 kommt das Brodhaus hinzu.

Conny Schlöter am Zapfhahn. Foto: Spieker Fotografie / Einbecker Brauhaus AG

Seit 2017 war Conny Schlöter Pächterin im Brodhaus, dem ältesten Wirtshaus Niedersachsens. Schon in den beiden Jahren zuvor hatte sie das Brodhaus in ihrer Verantwortung geführt, stets mit aufmerksamer Zuwendung und offenem Ohr für die Wünsche Ihrer Gäste. Ab dem Jahresbeginn 2022 wird die Hildesheimerin sich nun allein auf die Bewirtschaftung des KA7, des Restaurants im Knochenhaueramtshaus am Hildesheimer Marktplatz, konzentrieren, informiert die Einbecker Brauhaus AG in einer Pressemitteilung.

Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch zieht Resümee: „Conny Schlöter hat mit ihrem Team im Brodhaus für ihre Gäste aus Südniedersachsen und für touristische Besucher aus Deutschland und dem Ausland in Summe ungefähr 265.000 Einbecker Biere gezapft.“ Und sie habe das Brodhaus zuletzt gut durch die Pandemiekrise gebracht. „Herzlichen Dank, Conny Schlöter!“, sagte Deutsch. Conny Schlöter stehe für herzlichen Service, für Regionalität und sie stehe zum Einbecker Bier. Deutsch ergänzt: „Das Brauereiteam schätzt Conny Schlöter und ihre zurückhaltende Art sehr und respektiert deshalb gern ihren Wunsch, möglichst wenig Wirbel um ihre Person zu machen.“

Die Küche des KA7 in Hildesheim bietet vornehmlich frische, saisonale Produkte, die fantasievoll und mit Sinn fürs Bodenständige verarbeitet werden. Zu jedem Gericht gibt es das passende Bier aus Einbeck. Und auf Wunsch wie im Brodhaus eine zünftige Bierprobe mit fünf gezapften Biersorten.

Im Brodhaus in Einbeck werden im Januar und Februar Renovierungsarbeiten vorgenommen. Dann wird Sven Falke (43) mit seiner Ehefrau Aneka (37) das Haus weiterführen. Sie sind den Einbeckern bereits bekannt als Gastronomen der „Auszeit / Svens Bistro am Bad“. Die Gaststätte werden sie auch weiterhin bewirtschaften. Anfang des neuen Jahres will der qualitätsbewusste und im Umgang mit regionalen Produkten erfahrene Gastwirt und Fleischermeister sich selbst und sein Konzept im Detail näher vorstellen, kündigte die Brauerei an. Sven Falke schließt sich dem Dank an Conny Schlöter an: „Weiterhin alles Gute und viel Erfolg im KA7!“

Sven Falke ist bereits Wirt im „Auszeit“-Bistro im Einbecker Schwimmbad. Foto: privat

Wie kommt eigentlich das Bier ins Brodhaus?

Das Tietzer-Team im Brodhaus bei Conny Schlöter. Foto: Einbeck Marketing/Einbecker Brauhaus

Wie kommt eigentlich das Einbecker Bier von der Brauerei ins Brodhaus? Diese Frage (und noch so einige mehr) beantwortet NDR-Reporter Sven Tietzer in der nächsten Folge von „Tietzer reist…“. Das Team des Norddeutschen Rundfunks war für Dreharbeiten am Montag in Einbeck, besuchte die Verladehalle im Brauhaus und die Fassabfüllung, die Fassanlieferung durch den Einbecker Bierfahrer Thorsten Blawe (Einbecker Getränke) und den Bierausschank durch Conny Schlöter im Brodhaus am Marktplatz. Sven Tietzer packte natürlich wieder oft selbst mit an, probierte vieles aus.  Schornsteinfegermeister Marco Strohmeier (Holtershausen) zeigte dem NDR-Team die besten Blicke „über den Dächern von Einbeck“, und mobil wurde es im Lkw-Depot des PS-Speichers auch noch, unter anderem in einem ehemaligen Übertragungswagen des NDR. Am Ende soll aus dem umfangreichen Sendematerial eine etwa achtminütige, lockere Reisereportage entstehen, Impressionen aus der Einbecker Innenstadt inklusive. Der NDR wird „Tietzer reist…“ am Freitag, 29. März 2019, im Nachmittagsprogramm von 16.20 bis 17.10 Uhr senden, teilte heute das Einbecker Brauhaus mit.

Bieranlieferung: Das Tietzer-Team vor dem Brodhaus auf dem Marktplatz. Foto: Einbeck Marketing/Einbecker Brauhaus

Sven Tietzer (NDR) im Brauhaus mit Thorsten Blawe (links). Foto: Einbeck Marketing/Einbecker Brauhaus

 

Als Luther im Brodhaus einkehrte

Ulrich Meiser, Gudrun Buschold, Conny Schlöter, Albrecht Gralle.

Wenige Tage vor dem 500. Jahrestag der Reformation ist Martin Luther im Einbecker Brodhaus eingekehrt. Natürlich nicht leibhaftig, obwohl der Einbecker „Martin Luther“ bei der Lesung in der ersten Reihe saß. Gemeinsam hatten Brauhaus, Brodhaus und Literaturhaus eine literarisch-kulinarische Veranstaltung organisiert, die Geschmack auf Wiederholung und Fortsetzung gemacht hat. Der Autor Albrecht Gralle las in der Braudiele des Brodhauses mit den typischen Fässern, in denen man sitzen kann, aus seinem Buch „Als Luther vom Kirschbaum fiel und in der Gegenwart landete“ – natürlich die Szene, die im Einbecker Brodhaus am Marktplatz spielt. Der Reformator ist im Jahr 2017 unterwegs und erlebt als Mann des 16. Jahrhunderts allerhand Kurioses, auf dem Weg von Northeim zurück nach Wittenberg lässt er sich im Auto mitnehmen und in Einbeck absetzen. Nachdem Luther schon Angst hatte, dass in Einbeck nicht mehr das von ihm so geschätzte Bier gebraut wird, weil er in den großen, zu seiner Zeit brauberechtigten Fachwerkhäusern mit den großen Torbögen vergeblich angeklopft und nach Bier gefragt und nur Erstaunen geernet hat, findet er schließlich im Brodhaus doch noch sein Lieblingsbier. Albrecht Gralle versteht es, kurzweilig zu erzählen, verrät bei der Lesung die Schlusspointe seines Buches natürlich nicht. Es lohnt sich, diese bei der eigenen Lektüre selbst herauszufinden.

Literatur-Menü.

Bevor Gralle las, hatten die Besucher der Veranstaltung alle einen Comic auf ihrem Schoß. Denn Thomas Dahms stellte sein „Zu Tisch bei Luthers in Wittenberg“ vor, und der Verleger und Autor des Ostfalia-Verlages zeigte sehr praktisch, dass auch Lesungen aus einem Comic sehr gut möglich sind. Bei dem gezeichneten Bilderbuch über Luthers kann man übrigens nebenbei eine Menge lernen. Auch im Comic kommt selbstverständlich Einbeck und sein Bier vor, schließlich war es leckere Gabe bei der Luther-Hochzeit. Nach so viel literarischen Genüssen konnten sich die Gäste an kulinarischen laben. Das Team des Brodhauses um Conny Schlöter kredenzte ein Drei-Gang-Menü und hatte selbstredend die korrespondierenden Einbecker Biere im Ausschank. Mit der passenden Lektüre konnten sich die Besucher schließlich am Büchertisch von Buchhändlerin Gudrun Buschold (Einbecker Literaturhaus) versorgen. Wirklich schade wäre es, wenn es bei dieser einen literarisch-kulinarischen Kombination bliebe, ähnliche Veranstaltungen sind gut denkbar: Beispielsweise gibt es ja auch Einbeck-Krimis, die ebenfalls ihre Szenen im Brodhaus haben. Und dass der eigene Einbeck-Comic überfällig ist, dürfte spätestens an dem Abend im Brodhaus auch jedem klar geworden sein.

Witzig und lehrreich: Comic-Lesung mit Thomas Dahms in der Brodhaus-Braudiele.

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