Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

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Einbecker Teil der Weltgeschichte

Die Urkunde von 1378 aus Celle.

Die älteste erhaltene Einbecker Bier- Urkunde von 1378 aus Celle.

Einbecker ist nicht weniger als ein Teil der Weltgeschichte zu sehen – der Geschichte des Bieres. Das wird in einer Dokumentation des ZDF deutlich, die am Sonntag, 6. März, um 19.30 Uhr in der ZDF-Sendung „Terra X“ zu sehen ist. Und es dauert nur wenige Minuten, bis Einbecker Bier mit weltgeschichtlichen Epochen prägenden Ereignissen in Verbindung gebracht wird: dem Reichstag zu Worms 1521 und Reformator Martin Luther. Auch wenn der Film das berühmte Zitat Luthers nicht nennt („Den besten Trank, den einer kennt…“), so bringt es der Gerstensaft aus Einbeck zur Top-Meldung in dieser 45-Minuten-Dokumentation von Autor Bernhard von Dadelsen. „Nur ein Krug des guten Einbecker – und Luther steht zu seinen Thesen.“ Die Fürsten hatten die Rechnung ohne das Bier gemacht. Ohne das aus Einbeck.

Seit 500 Jahren gibt es das Reinheitsgebot für Bier in Deutschland, dieses Jubiläum ist der Anlass für die Sendung über die Bedeutung des ältesten deutschen Lebensmittelgesetzes. In Einbeck wird das Jubiläum am 23. April auf dem Hoffest der Einbecker Brauhaus AG gebührend gefeiert. Die ZDF-Dokumentation „Bier – Eine Welt-Geschichte“ erzählt, wie das Bier die Zivilisation seit jeher begleitet hat und schließlich zum Lieblingsgetränk der Deutschen geworden ist. Insgesamt gut drei der 45 Minuten sind der Bierstadt Einbeck gewidmet, der Heimat guter Biere, den Erfindern des Bockbieres. Kein ganz so schlechter zeitlicher Anteil angesichts der Gesamthistorie, die in dem Film bis ins Alte Ägypten und zu den Pyramiden reicht.

Natürlich kommt auch die Geschichte mit dem nach München abgeworbenen Braumeister Elias Pichler im Film vor. Und selbst die wohl bekannteste Bier-Sommelière in Deutschland, Kathrin Meyer, muss dann zugeben: „Das gute Bockbier haben die Preißn erfunden.“

Optisch ist der Film gut gemacht, nicht nur Spielszenen mit Schauspielern machen die bierige Geschichte lebendig. Animationsfilme zeigen plastisch, wie Einbeck früher zur Bier-Blütezeit einmal ausgesehen haben kann, die Bier-Metropole Norddeutschlands war. Und die Luftaufnahmen aus dem aktuellen Einbeck, beispielsweise aus der Tiedexer Straße, von Marktplatz, Rathaus und Marktkirche oder vom Museumsgebäude, stammen vom professionellen Fotografen mit fliegender Kamera, Michael Mehle (Göttingen), und veranschaulichen gut, wie wichtig es früher war, ein Haus mit hohen Dachböden für das Getreide und einer breiten Braudiele zu besitzen.

Die Doku ist in der ZDF-Mediathek zu finden (Einbeck-Teil und komplett).

Wie Regisseur Robert Schotter der „Einbecker Morgenpost“ sagte, hatten die Einbecker im 14. und 15. Jahrhundert das legendärste Bier, deshalb sei der inhaltliche Anteil der Einbecker an der Doku nicht gering. Die Recherche für den Film in Einbeck sei übrigens angenehm gewesen, besonders Museumsleiterin Dr. Elke Heege habe seine Arbeit fachlich und hilfsbereit unterstützt, sagte Schotte. Einbeck sei ihm daher nicht nur wegen des ­leckeren Bieres in guter Erinnerung geblieben.

 

Ein Animation-Video (c) Terra X/ZDF:

 

Auf Pfaden

Dort geht's lang.

Dort geht’s lang.

Die Bier- und Fachwerkstadt Einbeck können sich Gäste auf verschiedenen Wegen erschließen. Die Tourist-Information bietet einige Themen-Führungen an, ein paar haben das einst der Stadt Ruhm und Wohlstand bescherende Bier zum Thema. Seit zehn Jahren leitet außerdem der Einbecker Bierpfad die Besucher durch die Innenstadt. Jetzt gibt es einen neuen Pfad: den PS-Pfad. Er verbindet den Marktplatz mit der vor einem Jahr eröffneten Oldtimer-Erlebnisausstellung im ehemaligen Kornhaus. Zwischen PS-Speicher und PS-Pfad besteht eine enge Verbindung. Die Stadt und der Speicher sollen enger verknüpft werden, so das erklärte Ziel der Macher.

Das neue Schild des PS-Pfads, dahinter das Fass des Bierpfades.

Das neue Schild des PS-Pfads, dahinter das Fass des Bierpfades.

Eines der Edelstahl-Schilder in der Tiedexer Straße beschäftigt sich mit dem Einbecker Bier, einen besseren Ort kann man sich auf der Distanz zwischen Tiedexer Tor und Marktplatz kaum vorstellen als vor der Fachwerk-Häuserzeile mit den großen Dielen-Torbögen-Einfahrten, durch die einst die Braupfanne ins Haus gelangte, wenn Brautag war.

Und gleich neben dem neuen Edelstahl-Schild in der Tiedexer Straße, nur wenige Schritte entfernt, steht das Fass des Bierpfades und informiert. Vom PS-Pfad könnten Interessierte also auf den Bierpfad abbiegen…

Bierflaschen als Requisite

Kiste mit Bierflaschen - leider nicht aus Einbeck...

Kiste mit Bierflaschen – leider nicht aus Einbeck…

Für die passenden Requisiten war gesorgt, natürlich dürfen da in Einbeck auch immer ein paar Bierflaschen nicht fehlen. Selbst alte Straßenschilder belebten die Szenerie in der Tiedexer Straße, der Häuserzeile mit den meisten hohen Toreinfahrten aus dem 16. Jahrhundert, durch die früher die Braupfanne ins Haus kam. Wer wollte, konnte sich am Internationalen Museumstag in Einbeck bei einer gemeinsamen Aktion von Stadtmuseum und PS-Speicher in die 1950-er Jahre zurück versetzt fühlen. Manche ließen sich auch nicht lange bitten, und so entstand mit wenigen Handgriffen eine täuschend echte Straßenszene aus der Wirtschaftswunderzeit. Wobei die Vespa, das „Wanderer“-Motorrad und die Kleidungs-Accesoires durchaus passend waren, an den Bierflaschen „arbeiten“ wir dann jedoch nochmal: Denn im Bollerwagen stand keine Kiste mit Einbecker Bierflaschen aus den 50-er Jahren. Die andere Marke sei jetzt mal hier verschwiegen…

Dem Bier auf der Spur…

Bierpfad-Symbol.

Bierpfad-Symbol.

Fass 1 vor dem Rathaus.

Fass 1 vor dem Rathaus.

Wie früher Bier gebraut wurde in Einbeck? Und wo? Auf die Spur des Bieres können sich mittlerweile seit einigen Jahren die touristischen Besucher Einbecks, aber auch alle anderen Interessierten begeben. Symbole auf dem Pflaster weisen den Weg zum nächsten der insgesamt sieben Metallfässer mit Informations-Displays. Der Einbecker Bierpfad ist ein etwa 2,3 Kilometer langer Rundgang innerhalb der alten Wallanlagen, Start der informativen Tour durch die Altstadt ist am Alten Rathaus.

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