Dem Bier auf der Spur…
Wie früher Bier gebraut wurde in Einbeck? Und wo? Auf die Spur des Bieres können sich mittlerweile seit einigen Jahren die touristischen Besucher Einbecks, aber auch alle anderen Interessierten begeben. Symbole auf dem Pflaster weisen den Weg zum nächsten der insgesamt sieben Metallfässer mit Informations-Displays. Der Einbecker Bierpfad ist ein etwa 2,3 Kilometer langer Rundgang innerhalb der alten Wallanlagen, Start der informativen Tour durch die Altstadt ist am Alten Rathaus.
Die runden Infotafeln auf den Fässern bieten Interessantes in Wort und Bild rund um die Einbecker Bierhistorie. Und das in deutscher und englischer Sprache. Da ist zum Beispiel die Rede davon, dass das Einbecker Bier schon früher hoch gelobt worden ist, nicht nur von Martin Luther, auch in der Chronik von Johann Letzner von 1596: Einbecker Bier habe eine gute Farbe, einen gesunden Geruch und einen reinlichen Geschmack, ein herrlich ruhmwürdiges, fast liebliches Getränk, schreibt der Chronist. Von dem der Mensch wohl fröhlich sein könne, ohne Beraubung seiner Vernunft und Versehrung seiner Gesundheit, sofern er das Bier mäßiglich getrunken habe. Das Bier, schreibt Letzner weiter, erquicket das hitzige Herz, macht gute Dauung, löschet den Durst und ist für die Kranken ein gesund und nützliches Getränk.
In der Tiedexer Straße verrät die runde Infotafel auf dem Bierfass aus Metall, wie in einstigen Zeiten die Fachwerkhäuser mit ihren großen Toreinfahrten und großen Trockenböden für das Bierbrauen genutzt worden sind. Am Krähengraben in Sichtweite der heutigen Brauerei informiert das Bierfass des Einbecker Bierpfades, dass früher im Winter das gefrorene Wasser der Verteidigungsanlagen-Gräben als Eis zum Kühlen des Bieres genutzt worden ist, elektrische Kühlgeräte gab es schließlich damals noch nicht. 1884, in einem milden Winter, musste gar Eis aus dem Harz importiert werden…
Zurzeit ist ein erläuterndes Info-Faltblatt zum Bierpfad leider nicht bei der Tourist-Information erhältlich, eine Neuauflage ist aber in Arbeit. Hoffen wir, dass sie vor der Tourismus-Hochsaison vorliegen kann. Denn eine Tour durch Einbeck auf der Spur des Bieres ist höchst vergnüglich und macht Durst – der dann in der heimischen Gastronomie gerne zischend gestillt werden kann.