Senf dazu geben
Nach Bier schmeckt der Bockbiersenf nicht. Die Kreation aus dem Hause der Einbecker Senfmühle besticht eher durch eine vollmundige Malzwürze und einen zarten Honigschmelz. Die bockbierspezifischen Zutaten wie Spezial-Malz und Hopfen sind im Senf, aber natürlich kein Alkohol. Im Dezember 2011 Jahres wurden die Versuche ernsthafter, aus Bier und Senf ein neues Einbecker Produkt zu kreieren. Mit dem ehemaligen Braumeister Peter Rettberg hatten die drei Senfmüller Siegfried Kappey, Rainer Koch und Bodo Rengshausen-Fischbach einen Kenner an ihrer Seite. Aber so einfach war das nicht, man kann nicht anstatt Wasser Bier für den Senf nehmen. Entscheidende Zutat ist Bockbierwürze vor der Vergährung. Hinzu kommen Senf, Apfelessig, Honig, Salz und Pfeffer im richtigen Mengenverhältnis.
Weil die Einbecker Brauhaus AG die Bockbierwürze nur in einer Menge produzieren kann, die für die Einbecker Senfmühle deutlich zu groß zur Verarbeitung gewesen wäre, brauchten die Senfmüller einen weiteren Partner. Rainer Schinkel, früher beim Göttinger Brauhaus beschäftigt, hat 1997 in Witzenhausen seine eigene kleine Brauerei gegründet. „Und diese kann genau die Menge Bockbierwürze herstellen, die wir benötigen“, sagt Siegfried Kappey. Dabei darf das kleine Brauhaus bei Kassel auf das Original-Rezept für den Sud des Einbecker Bockbiers zurück greifen – quasi das Allerheiligste der Einbecker Brauerei.