Ator mag Bier
Als 1969 ein Biertreck aus Einbeck auf einer historischen Strecke nach München rollte, war auch ein Bock dabei. Kein Bockbier, ein Ziegenbock. „Ator“ hieß das Tier, das zum Maskottchen des bis heute legendären Unternehmens Biertreck wurde. Die Bierwagen rollten, was eindrucksvoll ein dokumentierender Film zeigt. Und „Ator“, der Ziegenbock, soff kräftig mit. Nach einer Woche soll er sich geweigert haben, Wasser zu trinken, erzählen Teilnehmer des 1969-er Biertrecks. Ohne Einbeck gäb’s kein Bockbier. Nicht im Mai und nicht in München. Und damit diese im Laufe der Jahrzehnte verblasste Botschaft möglichst viele hören und sehen mögen, kam der damalige Brauereidirektor Karl-Ernst Lenz Ende der 1960-er Jahre auf die Idee des historischen Biertrecks. Die am ersten von insgesamt vier Biertreck Mitwirkenden verband die Freude am Bier und am Pferd – so unterschiedlich die Berufe der Reiter und Fuhrleute (Handwerker, Ärzte, Landwirte, Soldaten) auch war. Die veterinärärztliche Betreuung der die kostbare Fracht ziehenden Vierbeiner war sichergestellt, und auch einen Schmied und eine Feldschmiede hatte der Biertreck mitgenommen, schließlich wollte man sich nicht darauf verlassen, in den Orten der Reise zufällig einen kundigen Schmied zu finden, der lädierte Hufeisen erneuern konnte. Da hätte dann auch „Ator“ nicht mehr helfen können.