1378 ist die Einbecker Zahl
Warum steht eigentlich auf allen neuen Merchandising-Produkten der Einbecker Bierbrauer mit großen Ziffern diese Zahl drauf?
1378!
„Est. 1378“ (englisch für established: gegründet 1378).
Sie ist eine beinahe heilige Zahl im Einbecker Brauhaus, die 1378. Ihre Bedeutung bezieht sie aus einer Urkunde, die im Original sorgfältig im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv in Hannover aufbewahrt wird: dem ältesten Papier, in dem Einbecker Bier urkundlich belegt ist. Natürlich gibt es schon seit mehr als 600 Jahren Einbecker Bier. Aber das Datum 1378 ist der älteste Beleg. Aus Einbecker Quellen kann die Zahl 1378 nicht dokumentiert werden, da beim Stadtbrand 1540 die stadteigenen Urkunden restlos verloren gegangen sind. Nur Rückschlüsse aus späterer Zeit und eben auswärtige Archive erlauben eine nähere Datierung auf den Sonntag vor Ostern im Jahre des Herrn 1378…
Die älteste bis heute aufgefundene Urkunde über das Einbecker Bier stammt vom Sonntag vor Ostern, Palmsonntag, am 28. April 1378, aus Celle vom dortigen herzoglichen Vogt, der den Bezug von Einbecker Bier für das Schloss verbuchte. Herzog Albrecht hatte 1378 in Celle seine Residenz gewählt. In der Urkunde heißt es: „Im Jahre 1378 am Sonntag Palmarum rechnete Vogt Brendeke mit meinem Herrn, Herzog Albrecht zu Sachsen und zu Lüneburg. Über alle Aufnahme und Ausgabe blieb mein Herr dem Brendeke schuldig 238 ½ Mark 2 Schilling 3 Pfennig (…) für 2 Tonnen Einbecker Bier 2 ½ Mark 4 Schilling. Von dem Bier bekam mein Herr eine Tonne und meine Frau die andere Tonne.“
Schon 1351 wurde Einbecker Bier im Fernhandel erwähnt. In einer Kämmereirechnung Hamburgs heißt es unter Ausgaben „2 tal. pro vase cerevisie de Eimbeke“, also 2 Taler für ein Fass Einbecker Bier. Aus dieser Zeit stammt auch eine Nennung des Gerstensafts aus Einbeck in den Aufnahmebedingungen der Lüneburger Kramergilde. Doch die erste Urkunde ist von 1378. Und deshalb ist sie eine Einbecker Zahl.