Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für den Monat “Januar, 2019”

Härke-Fan verneigt sich vor dem Einbecker

Prost Einbecker: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bekommt von Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch das Bier und von Karnevalspräsident Albert Eggers (r.) den Orden.

„Ich bleibe Härke-Fan, verneige mich aber ausdrücklich vor dem Einbecker Bier“: Der aus Peine stammende neue, inzwischen 25. Träger des Einbecker Bierordens, Hubertus Heil, warb in seinen Dankesworten launig für eine Koexistenz, möchte den Frieden zwischen Einbeck und Peine stiften. Auf das Härke-Bier seiner Heimatstadt Peine könne er natürlich nicht verzichten. „Selbst wenn ich heute hier zugeben würde, dass das Einbecker das beste Bier der Welt ist, ich könnte mich ja zuhause nicht mehr blicken lassen“, bat er um Verständnis. Die Einbecker Brauerei habe mitgeholfen, dass in Peine noch Härke produziert werde – „das ist der Stolz meiner Stadt“. Die Braumanufaktur Härke in Peine gehört seit 2013 zur Einbecker-Gruppe. Wie in der Großen Koalition in Berlin laufe das übrigens mit dem Härke-Bier, gebraut wird in Peine, aber in Einbeck werde abgefüllt: „Die SPD liefert, und die Merkel verkauft das dann.“

Tief dankbar zeigte sich Hubertus Heil für die Ordensauszeichnung. Bei anderen Bierorden-Trägern habe er sich kundig gemacht, wenige Stunden vor der Verleihung erst noch bei Gerhard Glogowski, dem einstigen Ministerpräsidenten aus Braunschweig. „Das ist eine große Ehre“, habe der gesagt. Neugierig habe er ihn gefragt, wie das denn werde und so ablaufe bei der Verleihungsfeier. „Nüchtern betrachtet ’ne ordentliche Veranstaltung, hat viel Spaß gemacht, jedenfalls der Teil, an den ich mich erinnern kann…“ Der Einbecker Bierorden wurde auch in diesem Jahr vor Gästen aus Politik und Wirtschaft mit karnevalistischem Zeremoniell und Programm im vollbesetzten historischen Rathaussaal der Stadt Einbeck verliehen.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hatte in ihrer Laudatio auf Hubertus Heil („Hoffentlich müssen Sie nun nicht zum Rapport zu Ihrer Parteivorsitzenden Andrea Nahles, weil eine CDU-Bürgermeisterin den SPD-Politiker umkränzt hat“) natürlich Martin Luther für das Einbecker Bier ins Spiel gebracht („Der beste Trank…“). Heil retournierte mit einem anderen Luther-Zitat: „Aus einem verzagten Hintern kommt kein fröhlicher Furz.“ Man dürfe nicht immer so traurig gucken („Das müssen wir Ralf Stegner auch noch mitteilen“), wer Gutes bewegen wolle, brauche Selbstbewusstsein, sagte Hubertus Heil in der Narhalla. Und bei Gesetzen solle Politik nicht zu kreativ werden („Rock’n’roll-Rente“), der Inhalt müsse stimmen. „Der Inhalt dieses Bieres jedenfalls stimmt“, sagte Heil über das Einbecker, „wenn ich gewusst hätte, dass es hier so viel zu saufen gibt, wäre ich viel früher gekommen.“ Die noch laufende Verleihungsfeier musste der Minister freilich schon früh verlassen, er musste bei der Straßenglätte nach Berlin zurück. Proviant in der Holzkiste bekam der 46-Jährige für den Weg und darüber hinaus mit – selbstredend Einbecker Bier. „Die haben dort zwar Bier“, sagte der Minister über die Hauptstadt launig, „aber es schmeckt nicht. Vom Bier brauen verstehen die so viel wie vom Flughafen bauen.“

Der neue Bierorden-Träger Hubertus Heil mit Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Karnevalspräsident Albert Eggers und Gefolge.

 

 

Gläserne Eule für den Bierkutscher

Albert Eggers und Ehefrau Gundi mit der „Gläsernen Eule“, die Christoph Bajohr (l.) und Florian Geldmacher von Einbeck Marketing zusammen mit einer Urkunde überreichten.

Für besonderes gesellschaftliches Engagement hat „Bierkutscher“ und Karneval-Urgestein Albert Eggers die „Gläserne Eule“ 2019 der Einbeck Marketing GmbH und der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft bekommen. Die Auszeichnung wurde dem 65-Jährigen beim Neujahrsempfang in der PS-Halle verliehen. Eggers ist seit vielen Jahren dem Einbecker Brauhaus verbunden. Er sei 1953 schließlich direkt neben der Brauerei geboren worden, habe damals wahrscheinlich das Bier quasi mit der Muttermilch aufgesogen, scherzte der Einbecker in bester Bütt-Tradition. 40 Jahre lang gibt Albert Eggers, als gebürtiger Einbecker selbstverständlich bekennender Einbecker-Bier-Trinker, mittlerweile den „Bierkutscher“ vor allem im Karneval, ein Jahr lang war das ursprünglich nur geplant, erzählt er. Aber das politische Kabarett in der Bütt kam an. Und es liegt Eggers. Den berühmten Spruch mit seiner Antwort („Prost Einbecker! Prost Kutscher“) habe einst das Publikum kreiert, verriet Eggers bei der Verleihung der „Gläsernen Eule“. Erst einer und dann immer mehr Menschen hätten einfach auf seinen Trink-Spruch so geantwortet, das habe sich dann in den folgenden Jahren etabliert und ist längst geflügeltes Wort. Albert Eggers ist seit mehr als 40 Jahren Mitglied der Gesellschaft der Karnevalsfreunde Einbeck, seit 2011 der Präsident. 1978 war er mit Ehefrau Gundi das Prinzenpaar der Gesellschaft. Eggers dankte seiner Familie, seiner Frau und den beiden Töchter Shari und Wiebke, ohne deren Verständnis, Unterstützung und gemeinsames Engagement er sich nicht so im Karneval hätte einbringen können. „Karneval ohne den Preisträger ist wie Einbeck ohne Bier“, sagte Christoph Bajohr, Vorsitzender des Vereins Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft – also imgrunde unvorstellbar. Seit wenigen Jahren sei er als Ratsherr ja auch in der Kommunalpolitik aktiv, sagte Albert Eggers beim Neujahrsempfang als Schlusspointe: „Ich kann Ihnen versichern, der Unterschied zwischen einer Karnevalssitzung und einer Ratssitzung ist manchmal gar nicht so groß!“

Einbecker in Hannover

Stefan Schostok (2.v.l.) mit (v.l.) Ulrich Meiser, Martin Deutsch und Andreas Bosk. Foto: Beuermann/Einbecker Brauhaus AG

Nicht überall gibt es Einbecker Bier. Aber vielerorts. Und seit 1397 auch nachweislich in Hannover, der heutigen Landeshauptstadt von Niedersachsen. Darauf nahm kürzlich eine illustre Runde Bezug, die sich beim Herausgeber und Chefredakteur des WirtschaftsDienstes Niedersachsen, Andreas Bosk, in der Lounge des WirtschaftsDienstes in Hannover traf. Einen kurzen Impulsvortrag hielt dabei der Einbecker Dennie Klose. Das Treffen gab Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und Export-Leiter Ulrich Meiser eine schöne Gelegenheit, die bekannte Luther-Präsentbox und den speziellen Einbecker Playmobil-Luther an Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) zu überreichen. Schostok, seit 2013 OB-Nachfolger des heutigen Ministerpräsidenten und Einbecker Bierorden-Träger Stephan Weil (SPD), ist durch eine nach wie vor praktizierte städtische Patronatsregelung Mitglied im Kirchenvorstand der Marktkirchengemeinde in Hannover. Der 54-jährige gebürtige Hildesheimer Schostok fand viele lobende Worte über das Einbecker Bier, teilte die Einbecker Brauhaus AG mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Wer das erste nachgewiesene Einbecker Bier in Hannover erhielt? Natürlich die Schützen.

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