Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für den Monat “August, 2023”

Brew Art: Wandbild auf 18 Meter hohem Malzsilo wird größter Art-Spot in Einbeck

SAM ist im Bockbierjahr natürlich BAM und bringt für die Westwand des Malzsilo-Turms der Einbecker Brauerei das bislang größte Wandbild, das in Einbeck dauerhaft zu sehen ist. Seit fast zehn Jahren veranstaltet das Team von Young Art in Einbeck die „Street-Art-Meile“ (SAM), entstanden ist mittlerweile die nach eigenen Angaben größte Open-Air-Galerie in Südniedersachsen mit rund 70 so genannten Murals in der Stadt verteilt, also Street Art auf Hauswänden. Im Bockbier-Themenjahr lag es nahe, die Art-Spots räumlich auf das Gelände der Brauerei zu konzentrieren und das Thema Bier im weiteren Sinne inklusive Rohstoffe wie Hopfen und Markenlogo als Motiv-Themen vorzugeben. Insgesamt fünf Wände sind bei der „Brew-Art-Meile“ (BAM) auf dem Brauereigelände gestaltet worden, alle diese Artspots werden bei Brauereibesichtigungen zugänglich sein.

Leere Wandflächen gibt es auf dem Areal des Brauhauses genügend. Trotz des Jahrzehnts, in dem Street Art in Einbeck bereits eine Rolle spielt und dabei auch das Bier an verschiedenen Stellen schon sichtbar wurde (zum Beispiel Herzog Erich am Bürgermeisterwall), waren im Unternehmen jedoch Mut und Vertrauen notwendig, fünf großflächige Wände auf dem Gelände der Einbecker Brauhaus AG den Künstlern zur Verfügung zu stellen. Denn nicht alle Entwürfe und Details habe man vorab gesehen, sagte Brauhaus-Marketingleiter Ingo Schrader. Als sich die Motive im Laufe des BAM-Wochenendes immer mehr herausbilden, ist er zufrieden. Das Risiko habe sich gelohnt. Einige Bilder regten zum Nachdenken an, sagte Schrader: Warum beispielsweise eine Katze auf der Eingangswand zur Verladehalle zu sehen ist? Die passt darauf auf, dass sich nicht zu viele Mäuse im Getreide aufhalten, erläutert Künstler „Black Ape“ (Oliver Schwan) aus Esdorf.

Björn von Schulz aus Münster hat während der BAM den 18 Meter hohen und 12 Meter breiten Siloturm künstlerisch gestalten dürfen, von der Hägerstraße aus wird das Mural jederzeit gut zu sehen sein. Ein paar Tage dauert’s noch, bis das Motiv komplett sein wird, das Wetter am Freitag hat nicht mitgespielt, der Untergrund war eine Herausforderung. Damit das Graffiti überhaupt dauerhaft hält, musste die Wand vorbehandelt werden, das übernahmen in schweißtreibender Arbeit Martin Keil und Christian Lorenz.

Engin Dogan, der sein Bild auf der zwölf Meter hohen Giebelwand hinter dem Empfangshäuschen gestaltet hat, kommt aus Aschaffenburg und ursprünglich aus dem Bereich der Kalligrafie, hat mittlerweile mit Graffiti und Acrylfarben seinen eigenen Stil entwickelt und ist international unterwegs. In Einbeck konnte er bereits 2020 ein temporäres Mural am Eingang zu einem Fitnessstudio am Kohnser Weg kreieren.

„Coke One“ (Marc Stania), der ein gut zwölf Meter breites Rolltor unterhalb des Parkdecks mit Markenlogo, Bierflasche und dem Antlitz von Bierbotschafter Martin Luther besprüht hat, ist in Einbeck kein Unbekannter mehr. Er war mehrfach bei den Street-Art-Meilen dabei. Von ihm stammt beispielsweise das Till-Eulenspiegel-Motiv auf der Hauswand Hägerstraße/Hägermauer, das 2019 entstand. 2021 konnte er außerdem in der neuen Multifunktionshalle seine Motive an die Wände bringen.

Die Hunde am Kesselhaus stammen von „Gosp“. Christoph Popp ist zum vierten Mal in Folge bei der SAM in Einbeck dabei, von ihm stammt in Einbeck unter anderem das Fuchs-Mural an der Beverstraße (2018).

Veranstalter Young Art und Gastgeber Einbecker Brauhaus AG dankten sich gegenseitig für die partnerschaftliche Unterstützung, durch die das BAM-Wochenende erst zum Erfolg werden konnte, außerdem den Unterstützern. Ohne die Schnitger-Arbeitshebebühnen und die am Ende rund 600 Farbdosen (bei früheren SAMs waren schon mal bis zu 2000 Spraydosen notwendig) wäre die Kunst farblos am Boden geblieben.

Auf dem Brauereihof fand ein Begleitprogramm statt: Da konnten die Jüngsten mit Kronkorken Bilder gestalten, da zeichnete Maxim Seehagen für die Besucher persönliche Cartoons, da entstand „Miss Hopfen“ durch Bodypainting von Angelina.

Mehr zur BAM hier. Eine Video-Dokumentation entsteht durch „Step Out Films“, eine frische Einbecker Videocrew, die bereits die SAM 2018 und 2019 gefilmt haben.

(c) Foto: Frank Bertram
Sie haben die BAM, die „Brew-Art-Meile“, realisiert. Foto: Frank Bertram
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Engin Dogan kommt von der Kaligrafie zur Street-Art. Foto: Frank Bertram
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Leuchtende Farben in stilisierter Hopfendolde. Foto: Frank Bertram
(c) Foto: Frank Bertram
Die Proportionen für das Bild auf dem 18 Meter hohen Malzsilo sind mit Buchstaben- und Zahlenreihen abgesteckt. Foto: Frank Bertram
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Das große Mural am Malzsilo muss noch vollendet werden. Foto: Frank Bertram
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Hier ist Martin Luther schon gut zu erkennen. Foto: Frank Bertram
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Prost, Einbecker! Martin Luther hat’s auf dem Rolltor in der Hand. Foto: Frank Bertram
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Wandbild von „Gosp“ am Kesselhaus. Foto: Frank Bertram
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It’s pleasure, es ist ein Vergnügen: Hier passt die Katze auf die Gerste auf. Foto: Frank Bertram

Ersterwähnung Einbecker Bier: Original Vogtei-Register von 1378 im Landesarchiv

Erstmals belegt ist Einbecker Bier im Jahre 1378, genauer gesagt am Palmsonntag dieses Jahres. Aus Einbecker Quellen kann das nicht mehr dokumentiert werden, da beim Stadtbrand 1540 die stadteigenen Urkunden restlos verloren gegangen sind. Aber im Niedersächsischen Landesarchiv liegt das Vogteiregister des Vogtes zu Celle (Signatur Celle Br. 61, Nr. 857/1, fol. 15v-51). Auf Initiative von Brauhaus-Sprecher Ulrich Meiser hatten jetzt der scheidende Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und der neue Stadtmuseumsleiter Carl Philipp Nies zusammen mit interessierten Mitgliedern des Einbecker Geschichtsvereins die seltene Gelegenheit, das Original dieses Rechnungsbuches zu sehen, das im Magazin Pattensen lagert.

Die älteste bis heute aufgefundene Erwähnung des Einbecker Bieres stammt aus Celle vom dortigen herzoglichen Vogt, der Einbecker Bier für das Schloss verbuchte. In dem Rechnungsbuch heißt es (übersetzt aus dem lateinischen Original): „Im Jahre 1378 am Sonntag Palmarum rechnete Vogt Brendeke mit meinem Herrn, Herzog Albrecht zu Sachsen und zu Lüneburg. Über alle Aufnahme und Ausgabe blieb mein Herr dem Brendeke schuldig 238 ½ Mark 2 Schilling 3 Pfennig (…) für 2 Tonnen Einbecker Bier 2 ½ Mark 4 Schilling. Von dem Bier bekam mein Herr eine Tonne und meine Frau die andere Tonne.“

Beim Besuch in Pattensen konnte die Delegation weitere schriftliche Zeugnisse des Einbecker Bieres betrachten, die vor Ort von Diplom-Archivarin Hildegard Krösche erläutert wurden. Natürlich gab es bereits vor 1378 Einbecker Bier, aber bislang ist kein älterer schriftlicher Beleg als das gut 600 Jahre alte Vogtei-Register aufgetaucht.

Foto: Frank Bertram
Das original Rechnungsbuch des Vogtes von Celle aus dem Jahr 1378 mit der Ersterwähnung des Einbecker Bieres. Foto: Frank Bertram
(c) Foto: Frank Bertram
Martin Deutsch, Ulrich Meiser und Carl Philipp Nies im Landesarchiv bei Archivarin Hildegard Krösche. Foto: Frank Bertram
(c) Foto: Frank Bertram
Archivarin Hildegard Krösche (Mitte) zeigte das Original-Rechnungsbuch (v.l.) Ulrich Meiser, Martin Deutsch, Leonhard Wolf, Walter-Wilhelm Funcke und Carl Philipp Nies. Foto: Frank Bertram

Bier beim Basketball-Bundesligisten

Exklusiver Brauerei-Partner bei den Göttinger Veilchen ist die Einbecker Brauhaus AG: Ab sofort schenkt die BG Göttingen bei ihren Heimspielen ausschließlich die regionalen Bierspezialitäten und Biermischgetränke des Einbecker Brauhauses aus, teilte der Basketball-Bundesligist mit. Die Brauerei und die BG aus der Unistadt haben zunächst einen Vertrag über drei Jahre geschlossen.

„Die BG ist eines der sportlichen Aushängeschilder Südniedersachsens und somit unserer Einbecker Kernregion. Die sportlichen Leistungen, die Fans und das professionelle Umfeld haben uns begeistert“, erklärte Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch laut einer Presseinfo. „Wir sind froh und stolz, zukünftig unseren Part dazu beizutragen zu können, dass wir die Region gemeinsam erfolgreich gestalten können. Die Vorfreude auf erstklassige Spiele und vor allem die Champions League-Qualifikation ist riesig.“

„Wir sind sehr froh, dass wir in der Einbecker Brauhaus AG einen neuen Partner aus der Region gefunden haben, der verlässlich an unserer Seite steht und vom ersten Kontakt an begeistert von unseren Ideen war“, sagte BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dieser Traditionsbrauerei.“

In dieser Woche hat die Saisonvorbereitung auf die neue Spielzeit begonnen. Bis zum Saisonstart mit der Basketball Champions League-Qualifikation am 27. September stehen sieben Vorbereitungsspiele auf dem Preseason-Plan. Ein öffentliches Vorbereitungsspiel in Göttingen wird es aufgrund der Arbeiten auf dem Schützenplatz zur Vorbereitung auf die Kampfmittelbeseitigung Ende September nicht geben, da die Sparkassen-Arena in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung steht.

Durch die Teilnahme an der Basketball Champions League-Qualifikation Ende September in Belek (Türkei) verzögert sich der Start der BG Göttingen in die easyCredit BBL-Saison 2023/24. Während der deutsche Meister ratiopharm ulm die Spielzeit bereits am Mittwoch, 27. September, eröffnet, weilt das Team von BG-Headcoach Olivier Foucart an der südlichen Mittelmeerküste. Somit steigen die Veilchen erst am dritten Spieltag mit ihrem Heimduell gegen die HAKRO Merlins Crailsheim in die Liga ein. Die Zauberer sind am Sonnabend, 7. Oktober, ab 18.30 Uhr in der Sparkassen-Arena in Göttingen zu Gast. Mehr hier.

Foto: BG Göttingen
BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen, BG-Sponsoringleiter Horst Wolf mit Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und Brauhaus-Marketingleiter Ingo Schrader (v.l.). Foto: BG Göttingen

Brew-Art-Meile: Bierkunst bringt Brauhaus-Bemalung

Im laufenden Bockbierjahr wird die jährliche Street-Art-Meile im August zur Brew-Art-Meile (BAM): Sechs Künstler werden sechs große Wände des Einbecker Brauhauses in interessante Artspots verwandeln und die Brauerei einmal mehr zum einzigartigen Erlebnisort machen. Am Sonnabend, 26. August, und Sonntag, 27. August, jeweils von 11 bis 17 Uhr werden sich die Pforten des Brauhauses für kunst- und bierinteressierte Besucher weit öffnen, versprechen die Organisatoren Patricia und Martin Keil von Young Art. Erst kürzlich hatte die Einbecker Brauhaus AG eine Trafostation vor ihrem Logistikzentrum in der Hansestraße mit Street-Art verschönern lassen.

„Es freut uns sehr, dass wir in diesem Jahr Street-Art-Künstler dafür begeistern konnten, Flächen auf dem Brauereigelände zu gestalten und so zu beleben“, wird Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch in einer Presseinfo der Veranstalter zitiert. „Unsere Mitarbeiter und viele tausend Besucher jährlich werden sich sicher lange daran erfreuen.“ Kunst und Graffiti haben in Einbeck inzwischen bereits eine Tradition. Die Brew-Art-Meile soll zu einem der Höhepunkte des Bockbierjahres 2023 werden. Dem Team von Young Art ist es eine Freude, das berühmteste Einbecker Kulturgut, das Bier, zu feiern und das zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO gehörige Bierbrauen kunstvoll erlebbar zu machen.

Als Künstler am Start sind Björn von Schulz, Black ape, coke one, pARTicia, Gosp, sowie Engin Dogan & Chris. Neben den Street-Art-Künstlern, denen die Besucherinnen und Besucher am 26./27. August live beim Bemalen der Brauereiflächen zuschauen können, lädt auch Cartoon-Künstler Maxim Seehagen an beiden Tagen jeweils von 14 bis 17 Uhr zum Live-Painting ein. Alle Besucher der BAM können ihren ganz persönlichen Cartoon von Maxim zeichnen lassen. Es wird gequatscht und gezeichnet – und am Ende können alle ihr eigenes Cartoon-Original mit nach Hause nehmen. Die Künstlerin Angelina, in Einbeck bekannt als Kreativleitung der „Jungen Linde“, wird einen Körper beim Bodypainting in ein Graffiti-Kunstwerk verwandeln. Viktoriia lädt beim Kinderschminken dazu ein, sich ein cooles Graffiti ins Gesicht zaubern zu lassen. Kronkorkenkunst soll von den Besuchern gemeinsam entwickelt werden. Und natürlich wird für Speis und Trank durch lokale Partner und das Brauhaus gesorgt sein.

Zwei themenbezogene Bier-Artspots bietet die nach eigenen Angaben größte Open-Air-Galerie Südniedersachsens in Einbeck schon einige Jahre: Da gibt es auf der Street-Art-Meile zum einen den mächtigen Herzog Erich am Bürgermeisterwall, der einst Luther das Einbecker kredenzte, außerdem ist an der Ecke Häger Straße und Häger Mauer der legendäre Brauhelfer Till Eulenspiegel mit dem armen Hund Hopf verewigt. Mehr hier.

(c) Young Art
(c) Young Art
Vom Bürgermeisterwall ist das Bild von Herzog Erich gut zu sehen. (c) Young Art
Instagram-Beitrag der StreetArtMeile Einbeck.
(c) Young Art
Street-Art-Meile mit Herzog Erich. (c) Young Art

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