Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für den Monat “Januar, 2018”

Generationswechsel in der Verwaltung

Dorte Simon folgt auf Werner Arzeus, der in den Ruhestand geht.

Generationswechsel an der Verwaltungsspitze der Einbecker Brauhaus AG: Dorte Simon folgt als kaufmännische Leiterin und Personalchefin auf Werner Arzeus. Der 63-jährige Einbecker hat sich nach fast 34 Jahren Tätigkeit im Unternehmen (knapp ein halbes Jahr fehlt) heute an seinem letzten Arbeitstag in den Ruhestand verabschiedet. Auf dem Brauereihof hatte Arzeus in der Mittagszeit alle Mitarbeiter zu Bratwurst, Currywurst und Pommes eingeladen. Und der scheidende Personaler wollte sich dabei noch einmal testen, ob er alle Mitarbeiter mit Namen begrüßen konnte. Test bestanden. 140 Beschäftigte hat die Brauerei zurzeit, wie viele Mitarbeiter er insgesamt in den mehr als 33 Jahren im Brauhaus dort erlebt hat, lässt sich nicht mehr zählen. Werner Arzeus war seit 1984 bei der Einbecker Brauhaus AG beschäftigt. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Weberei Oppermann in Einbeck hatte er zunächst in der Kostenrechnung des damaligen Zapfsäulenproduzenten Dresser in Einbeck gearbeitet, bevor er zum Brauhaus wechselte und dort die Verwaltung, also den kaufmännischen Bereich und die Personalabteilung, leitete. Im kleinen Kreis im Urbockkeller war Arzeus dieser Tage schon verabschiedet worden, Vorstandsprecher Lothar Gauß, „erst“ seit 1989 im Unternehmen und damit aber trotzdem fast die komplette Zeit Wegbegleiter, erinnerte an das schwierige Fahrwasser und die Klippen, die das Unternehmen in den vergangenen, bewegten drei Jahrzehnten zu umschiffen hatte. Und Werner Arzeus war dabei immer mit auf der Brücke.

Die neue Frau der Zahlen und des Personals im Brauhaus ist Dorte Simon, seit Jahresbeginn arbeitet sie sich an der Papenstraße ein, ab morgen übernimmt sie offiziell. Die 34-Jährige war in den vergangenen zehn Jahren beim Lebensmitteldiscounter Lidl beschäftigt, zuletzt als Leiterin Verwaltung und Personal in Karlsruhe. Im Brauhaus erbe sie ein gut bestelltes Feld, sagte sie. „Hier steht der Mensch im Mittelpunkt“, freut sich Dorte Simon auf ihren neuen Job und die Nähe. „Die Mitarbeiter sitzen nur eine Tür weiter.“ Außerdem würden in dem Unternehmen Werte wie Regionalität, Nachhaltigkeit und Qualität gelebt, sagt Simon. Beim Einbecker Brauhaus hat die neue kaufmännische Leiterin nicht mehr wie bisher mit rund 1300, sondern jetzt mit etwa 20 Produkten zu tun, nennt sie einen Unterschied zwischen ihrem bisherigen und dem neuen Job. Und natürlich gibt es in der Brauerei für die Personalerin auch andere Berufsbilder als im Lebensmitteleinzelhandel, in dem Brauer und Mälzer eher selten sind. Vertriebsaffin sei sie aber ohnehin schon gewesen, sagt Dorte Simon. Das helfe ihr jetzt in der Brauerei. Und Themen wie Personal, Finanzcontrolling und betriebliche Finanzwirtschaft waren auch bislang schon ihr Metier. Dorte Simon stammt aus Göttingen, sie hat dort Betriebswirtschaftslehre studiert. Jetzt zog es sie wieder zurück in die Heimat ihrer Familie, möchte mit Ehemann und ihren zwei Kindern künftig in der Unistadt wohnen. Die Zeit ihres Einbecker Lieblingsbieres, des Weihnachtsbieres, ist gerade für diese Saison abgelaufen. Aber auch auf den Mai-Urbock, der in diesen Tagen bereits an die Händler geht, freut sich Dorte Simon schon.

Ein eigenes Bier-Etikett zum Abschied, natürlich streng limiert, für Werner Arzeus.

640 Jahre und mehr

Die Urkunde von 1378 aus Celle.

Meilensteine des Einbecker Bieres im neuen Besucherrundgang.

Ein Jubiläum im eigentlichen Sinne ist es ja nicht, dieses Jahr. Aber 2018 ist das Einbecker Bier seit exakt 640 Jahren verbrieft. Denn vom Sonntag vor Ostern 1378 stammt die älteste erhaltene Urkunde, in der Einbecker Bier erwähnt wurde. Natürlich gibt es Bier in und aus Einbeck viel länger als 640 Jahre. Nur ist das eben nicht schriftlich belegt. Die älteste Urkunde stammt aus Celle vom dortigen herzoglichen Vogt, der den Bezug Einbecker Bieres für das Schloss verbuchte. In dem Papier heißt es: „Im Jahre 1378 am Sonntag Palmarum rechnete Vogt Brendeke mit meinem Herrn, Herzog Albrecht zu Sachsen und zu Lüneburg. Über alle Aufnahme und Ausgabe blieb mein Herr dem Brendeke schuldig 238 ½ Mark 2 Schilling 3 Pfennig (…) für 2 Tonnen Einbecker Bier 2 ½ Mark 4 Schilling. Von dem Bier bekam mein Herr eine Tonne und meine Frau die andere Tonne.“

Martin Luther ist der bekannteste Bierbotschafter.

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