Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für den Monat “April, 2019”

Drei Schläge starten süffiges Hoffest

O’zapft ‚is! sagte die Bürgermeisterin.

Letztes Jahr habe sie extra Urlaub genommen, erzählte die Bürgermeisterin launig, da habe sie lieber ihrer Stellvertreterin den Vortritt gelassen. Denn vor zwei Jahren war’s sehr spritzig, als Dr. Sabine Michalek das erste Fass Mai-Ur-Bock beim Hoffest der Einbecker Brauhaus AG angeschlagen hatte. „Das war mein schlimmstes Fass“, erinnerte die Rathauschefin vor dem Start des diesjähriges Brauereifestes an ihre Schmach. „Danach habe ich echt Albträume gehabt.“ Zwei Zapfhähne und ein Bier-Krug hatten 2017 dran glauben müssen, das Bier floss in Strömen über die Bühne. Dabei ist die gebürtige Münchnerin im Anstechen von Bierfässern durchaus geübt. Heuer ging’s dann auch deutlich besser: Drei gezielte Schläge, dann konnten Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und Bierkutscher Albert Eggers den Zapfhahn aufdrehen und die ersten Krüge mit dem frischen Maibock ausschänken. „Ein friedliches und süffiges Hoffest“, wünschte Michalek allen Besuchern. Die Brauerei hatte sich nach den Nachschub-Problemen im vergangenen Jahr, von denen Vorstand Martin Deutsch bei der Eröffnung noch einmal berichtete, auf großen Ansturm eingestellt. 27 statt 22 Zapfhähne waren bereit für den Ausschank, außerdem gab’s keine Ausschankwagen, sondern zwei lange Theken mit direkten Leitungen. 80 Mitarbeiter der Brauerei packten als „gute und schnelle Zapfer“, so Deutsch, mit an und versorgten die Besucher schnell mit Bier.

Verschiedene Malzsorten können die Besucher probieren.

Premiere hatte der neue Film über die Herstellungsprozesse des Einbecker Bieres in der Brauerei, der auf einer Leinwand vor dem Sudhaus in Dauerschleife während der Brauereibesichtigungen zu sehen war. Schauspieler Ronny Thalmeyer als historischer Braumeister Elias Pichler versorgte die Gäste nicht nur mit allerlei Informationen, sondern erzählte auch die eine oder andere wissenswerte Anekdote über die Biere aus Einbeck. Vor dem Sudhaus können Besucher jetzt auch aus Spendern sich verschiedene Malz- und Gerstensorten zum Probieren nehmen. Schmecken kann man Gersten-Röstmalz (Black Malt), Mela Buche Malz (Mela Beech), Karamell-Malz (Chrystal Mahogany), Münchner Malz (Munich Malt), Pilsener Malz (Pilsner Malt), Braugerste (Brewing Barley) und auch Knusper Malz, letzteres wird jedoch nicht zum Brauen verwendet (schmeckt aber gut).

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Irish Folk im Sudhaus

Paddy Schmidt. Foto: Stadtpartie Einbeck e.V./privat

Wenige Tage nach dem Hoffest mit seinem Musik-Partyprogramm wartet schon die nächste Partie auf dem Brauereigelände – die StadtpARTie: Bei diesem Kultur- und Kunstfestival in Einbeck ist das Sudhaus der Brauhaus AG auch ein Schauplatz. Am Eröffnungstag der Veranstaltungsreihe (30. April) wird ab 19.30 Uhr Paddy Schmidt vor den Sudhauskesseln seine Stimme erklingen lassen. Der Frontmann der Band „Paddy goes to Holyhead“, der nach eigenen Angaben bekanntesten Irish Folk Band Deutschlands, ist nicht nur ein charismatischer Sänger, sondern auch ein sehr guter Mundharmonikaspieler, schreiben die Veranstalter. Der Mann mit dem Gespür für die irische Musik und der rauen Whiskystimme (ein paar Bier dürften vermutlich auch dazu beigetragen haben) hat genauso ein Herz für die einsame und einzigartige Natur Skandinaviens. Im Juni 2012 fuhr er auf seiner Harley-Davidson zum Nordkap auf die Nordspitze Europas, um sein nördlichstes Konzert aller Zeiten zu zelebrieren. Mit Tagebuch, zerlegbarer Reisegitarre und Kamera im Gepäck, entstand sein Buch „Far Away – Mit der Harley zum Nordkap“.

Einbecker Fanartikel für die Draußen-Saison

Flaschen-Öffner…

…Einbecker Flasche.

Rechtzeitig zur Draußen-Saison gibt es im Einbecker Fan-Shop neue Artikel. Sie sind auch online bestellbar, oder aber beim Besuch des Hoffestes am 27. April wird der Shop von 13 bis 18 Uhr zum Ziel eines Einkaufsbummels von Einbecker Fans. Neu ist beispielsweise die Einbecker Flasche zum Flasche öffnen, das Fan-Accessoire für den Schlüsselbund.

Wem bei einer Bierrunde die Sitzgelegenheiten fehlen, wer aber mehrere Bierkästen (gefüllt oder leer) parat hat, der kann jetzt Bierkasten-Hockersitze aus Holz und einen Tresentisch für den Bierkasten mit Möglichkeit für einen mittigen Sonnenschirm im Einbecker Look erwerben.

Neu im Fan-Shop: das Hocker-Tisch-Set für die Bierkästen.

Die Feuertonne ist zwar nicht mehr ganz neu im Sortiment des Fan-Shops der Einbecker Brauhaus AG, sie passt aber unverändert gut zur Freiluftsaison – für das Einbecker am Feuer in lauer Sommernacht. Und grillen kann man auf ihr auch.

Und wenn Einbecker leuchten soll, dann können Fans jetzt das LED-Wappen anknipsen.

Einbecker LED-Wappen.

Einbecker Feuertonne.

Schneller vom Fass in die Kehle

Am Einbecker Maibaum, der jetzt wieder vor der Brauerei aufgestellt ist: Marketingleiter Ingo Schrader (l.) und Sprecher Ulrich Meiser.

Nur noch wenige Tage bis zum siebten Hoffest der Einbecker Brauhaus AG neuer Zeitrechnung. Die Vorbereitungen für den 27. April laufen auf Hochtouren, ab 13 Uhr startet an dem Sonnabend das Programm mit dem offiziellen Anstich des ersten Mai-Urbock-Fasses durch Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

Neuheit Nummer 1: Ein neues Ausschank-Konzept soll beim diesjährigen Hoffest erleichtern, dass Besucher ans Bier kommen. Vor einem Jahr hatte es zeitweise Probleme gegeben, die zahlreichen Besucher bei bestem Wetter zügig zu versorgen, räumen die Organisatoren ein, die sich über den immer größer gewordenen Zuspruch sehr freuen. Jedes Jahr ist die Ausschankmenge laut Marketingleiter Ingo Schrader um 20 Prozent gestiegen, weshalb das Brauhaus sich schon auf eine mögliche Vergrößerung der Feierfläche auf einen umgestalteten Neustädter Kirchplatz freue, jetzt wo der Umbau absehbar sei. Am 27. April wird es beim Hoffest statt vier einzelne Verkaufswagen zwei lange Theken geben, eine in der Verladehalle, eine draußen neben der Bühne. Die Bierleitungen werden direkt in den Durchlaufkühler führen, kein Fass muss mehr von Hand gewechselt werden. Außerdem werde mehr Personal hinter dem Ausschank eingesetzt, vor allem auch mehr Brauhaus-Mitarbeiter. „Die halbe Belegschaft ist im Einsatz“, sagt Marketingleiter Ingo Schrader. „Ich werde auch zwei Stunden ausschänken“, freut sich Sprecher Ulrich Meiser. Einziger „Verkaufswagen“ bleibt die Bockbierkutsche in der in diesem Jahr den Gästen mehr Platz bietenden Verladehalle, an der Bierspezialitäten wie das „Ainpöckisch 1378“ erhältlich sind. An den Thekenmeilen gibt es Mai-Urbock und Brauherren.

Neuheit Nummer 2: Zwischen 13 und 16 Uhr sind Brauereibesichtigungen möglich. Separate Führungen wird es jedoch nicht mehr geben, an verschiedenen Stationen stehen aber Mitarbeiter und geben Auskunft. Außerdem hat der neue Film Premiere, der den Produktionsprozess und die Abfüllung des Einbecker Bieres zeigt. In der Hauptrolle spielt der Göttinger DT-Schauspieler Ronny Thalmeyer den historischen Braumeister Elias Pichler, der einst den Münchnern das Bockbier brauen beigebracht haben soll.

Neuheit Nummer 3 (die aber eigentlich gar keine ist): Start des Hoffestes ist traditionell ein kleiner Biertreck durch die Innenstadt, der am Rheinischen Hof um 12.30 Uhr startet, über Neuen Markt, Marktplatz, Marktstraße bis zur Papenstraße führt und gegen 13 Uhr am Brauhaus ankommen wird. Der Wagen mit den Bierfässern wird wieder von Shire Horses vom Birkenhof aus Hullersen gezogen. Jeder, der möchte, kann sich vom Start oder auch während des Zuges durch die Innenstadt in den Treck einreihen, keineswegs dürfen nur Ehrengäste hinter dem Kutschwagen gehen, betonen Schrader und Meiser. Die Brauerei würde sich freuen, wenn möglichst viele Menschen gemeinsam den Fasstreck bilden. Auch Vereine und Gruppen können sich anschließen, zwei Vereine haben sich bereits angekündigt, darunter die Landsknechte.

Maibaum 2019 vor dem Einbecker Brauhaus.

Hopfen schnell geschnitzt

Elf Holzkünstler, eine Stunde Zeit und jede Menge Holz: Das waren die Zutaten für die dritte Niedersachsen-Meisterschaft im Speed Carving auf dem Parkplatz bei Möbel Hesse in Garbsen bei Hannover. 60 Minuten lang hat jeder Holzkünstler Zeit, ein Stück Holz mit einer Kettensäge in Kunst zu verwandeln. Einbecker ist traditionell seit Jahren dabei, im vergangenen Sommer überbrachte der inzwischen verstorbene Senior-Chef des Möbelhauses persönlich die Skulptur. Der Carver Oliver Schulz hat sich in diesem Jahr vom Einbecker Bier inspirieren lassen. Neben dem berühmten Einbecker Wappen zeigt sein Kunstwerk eine riesige Hopfenblume. Bald soll die Skulptur im Einbecker Brauhaus für alle zu bestaunen sein, verspricht das Unternehmen in einer Mitteilung.

Speed Carving: Hopfen schnell geschnitzt von Oliver Schulz. Foto: Einbecker Brauhaus AG/privat

Wirtschaftsminister plaudern beim Einbecker

Peter Altmaier (2. von rechts) lässt sich Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk (von links), dem Herold sowie Ehrenbürger Sigmar Gabriel die Speisekarte erläutern. Foto: Stadt Goslar

Ob er ihm auch die Geschichte erzählt hat von seiner Studenten-Zeit als Bierkutscher für die Einbecker Brauerei in Goslar, ist nicht überliefert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und einer seiner Vorgänger, Sigmar Gabriel (SPD), saßen beim 41. Goslarschen Pancket nebeneinander und dürften bei Tisch über so manches geplaudert haben – auch über einiges, was nicht zitierfähig ist.

Das Goslarsche Pancket ist vergleichbar mit der Bremer Schaffermahlzeit. Seine Tradition geht auf einen Brauch der hansischen Kaufleute aus dem Mittelalter zurück. Seit 1967 lädt die Stadt rund 200 Gäste aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien in die Aula regis ein, den Reichssaal der im Jahr 1050 von Kaiser Heinrich III. erbauten Kaiserpfalz. Glanzpunkt des Abends ist der mittelalterliche Schmaus, zubereitet nach Originalrezepten eines der ältesten in Deutschland erschienenen Kochbücher von M. Marxen Rumpolt, Churfürstlich Meintzischen Mundtkoch – mit römisch kaiserlicher Maiestat spezial Privilegio – im Jahre 1587. Dazu wird ein von der Einbecker Brauhaus AG nach alten Rezepten gebrautes Ainpöckisch Bier getrunken.

Das Fass Einbecker Bier schlug Altmaier übrigens gekonnt mit zwei Schlägen an – und ohne die traditionelle Lederschürze, wie Beobachter sofort registrierten. Die passte dem Wirtschaftsminister nämlich nicht.

Das Einbecker Brauhaus und die Stadt Goslar halten die gemeinsame Tradition aufrecht. Die Brauhaus AG hat auch für die 41. Pancket-Auflage wieder die Bierkrüge gestaltet, eine Sonderanfertigung. Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk richtete seinen Dank an die Einbecker Brauerei, den Partner seit mehr als 50 Jahren. Seit Beginn habe das Einbecker Brauhaus die Veranstaltung als Sponsor unterstützt. „Da liegt so viel dazwischen – zig Bürgermeister, zig Brauereileiter, zig Marketingchefs“, sagte Junk laut einer Presseinformation der Stadt Goslar. „Schön, dass Teil unserer Tradition ist, dass wir Partner sind.“

(Aktualisiert: 08.04.19, 16:21 Uhr)

Unter den Blicken von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Herold Torsten Czwojdrak und Martin Deutsch, Vorstand des Einbecker Brauhauses (rechts), sticht Peter Altmaier das Fass mit Ainpöckisch Bier an. Foto: Stadt Goslar

Brauhaus-Marketingleiter Ingo Schrader (r.) und Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk mit den Tonkrügen für das 41. Goslarsche Pancket. Foto: Stadt Goslar

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