Einbecker Bierblog

Wissenswertes aus der Heimat guter Biere

Archiv für den Monat “Juli, 2020”

Wie Sechserträger verpackt werden

Kleinere Gebinde als die klassische Bierkiste werden bei Bierfreunden vor allem in kleineren Haushalten immer beliebter. Das ist der klassische Sechserträger aus Umschlagpappe. Aber auch Kartons mit vier Bierflaschen sind gefragt, aktuell beim Einbecker Brauhaus vor allem für die neue Kreation Hopfenfrucht. Die Saftler-Mischungen sind zwar auch in kleinen Bierkästen erhältlich, aber vor allem in einem Vierergebinde begehrt, dem so genannten Open Basket. Befüllt werden diese Kartons durch eine neue Verpackungsmaschine, die sehr flexibel zwischen dem Vierer und dem Sechser wechseln kann und auch acht Flaschen in einen passenden Umkarton einsortieren könnte.

Die HSL Einbeck (Hanse Service- und Logistik GmbH), ein Tochterunternehmen der Einbecker Brauhaus AG, übernimmt im Logistikzentrum jetzt stärker auch Aufträge von anderen Brauereien und hat deshalb in eine neue Verpackungsmaschine investiert. Durch diesen Schritt ist es möglich, flexibel auf Gebinde-Wünsche der Kunden einzugehen. Rund 350.000 Euro hat sich HSL die neue Maschine kosten lassen, berichtet Geschäftsführerin Dorte Simon. Diese ist Ersatz für den sieben Jahre alten Verpacker, der verkauft wurde. Und nicht nur in Maschinen hat HSL investiert, sondern auch fünf neue unbefristete Vollzeitstellen geschaffen. Insgesamt 36 Beschäftigte arbeiten jetzt im Logistikzentrum an der Hansestraße.

Die bisherige Verpackungsanlage konnte lediglich die so genannten Wrap-6er, also die Umschlagspappen für den typischen Sechserträger herstellen. Die neue Maschine ermöglicht dem Unternehmen, nun auch die Vierer-Träger maschinell zu füllen. Manuell muss lediglich später noch die Sortierung erfolgen, wenn die zwei Hopfenfrucht-Sorten gemeinsam in einem Open Basket enthalten sein sollen. Mit der Maschine, die 2019 den Deutschen Verpackungspreis gewonnen hat, sind 30 Sechserträger pro Minute möglich, bei den Vierer-Trägern schafft die Anlage 6000 Gebinde pro Stunde. Bei der HSL sind im vergangenen Jahr insgesamt 955.000 Sechserträger verpackt worden. Ziel im laufenden Jahr ist, die Marke von 1,25 Millionen zu erreichen.

Die neue Multipack-Anlage ermöglicht kürzere Umbauzeiten bei Produktwechseln. Das Bedienkonzept verfügt außerdem über eine digitale Umbauanleitung mit Bildern und Videos, welche Schritt für Schritt alles Notwendige beschreibt. „Diese Anleitung ist durch einen QR-Code auf jedem Tablet oder Handy aufrufbar und erleichtert dem Bediener die Umbauarbeit enorm“, erzählt Betriebsleiter André Quittenbaum. Nachschlagen in ausgedruckten Bedienungsanleitungen muss damit niemand mehr. Das Unternehmen ermögliche Beschäftigten auch, sich vom Leergut-Mitarbeiter zum Anlagenbediener zu entwickeln.

(Aktualisiert 30.07.2020, 13:10 Uhr)

Wie früher bei Wirtin Inge Schneider

Nostalgie der besonderen Art im neuen Besucherzentrum des PS-Depots für Kleinwagen am Altendorfer Tor in Einbeck: Nicht nur Oldtimer aus Blech und Chrom sind dort zu finden, sondern auch eine alte Gaststätten-Einrichtung mit Kultcharakter. Von Rainer Koch stammt als Dauerleihgabe die Einrichtung des Gasthauses „Zur Stadt Einbeck“, das Inge Schneider früher in der Benser Straße betrieben hatte. Ursprünglich sollten Tresen und Stammtisch im Besucherzentrum der Einbecker Senfmühle eine neue Heimat finden, doch dort haben sich die Pläne geändert. Jetzt können Besucher des Kleinwagen-Depots vor ihrem Besuch kurz auf dem Barhocker Platz nehmen, der schon so manchen Kneipengast beim Einbecker Bier gesehen hat.

Die Kneipe „Zur Stadt Einbeck“ in der Benser Straße ist vielen Einbecker noch gut bekannt. Lange Jahre lang betrieb Inge Schneider das Traditionshaus. Als die Kneipe geschlossen werden musste, wäre das Mobiliar um ein Haar entsorgt worden, wenn Rainer Koch dieses Stückchen Stadt- und Gastronomiegeschichte nicht gerettet hätte. Auf Vermittlung von Martin Deutsch vom Brauhaus schließlich kam die Einrichtung in das Besucherzentrum und dient den dort wartenden Gästen als Sitzecke. In einem weiteren Schritt soll die Zapfanlage wieder in Betrieb genommen werden, so dass dort bei Veranstaltungen auch einmal ein kühles Bier gezapft werden kann. Einbecker versteht sich.

(Aktualisiert 03.09.2020)

Rainer Koch (l.) mit Martin Deutsch (r.) bei der offiziellen Übergabe des Inventars und der Gedenktafel an den Geschäftsführer des PS-Speichers, Lothar Meyer-Mertel. Foto: Kulturstiftung Kornhaus

Die Theke von Inge Schneider steht jetzt im Besucherzentrum des PS-Speichers.

Brauer schildern Finanzminister ihre Sorgen

Ein leidenschaftlicher Biertrinker als Finanzminister eines Bundeslandes? Keine schlechte Idee imgrunde, ist doch die Biersteuer eine der wenigen Landessteuern. Reinhold Hilbers (CDU), in der Großen Koalition in Hannover Finanzminister, bezeichnet sich selbst als Freund des Bieres. Wenn er mehrere Getränke vor sich zur Auswahl habe, wähle er das Bier, lächelt der Emsländer. Im Einbecker Brauhaus war der Finanzminister aber nicht als potenzieller Einbecker Bierordenträger, sondern als Krisenmanager in der Corona-Pandemie. Die Brauereien leiden unter der wirtschaftlichen Entwicklung durch die Absagen von Großveranstaltungen und Gastronomie-Schließungen. Und so war Einbeck auch nur der Ort für ein Treffen mit der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände, einem Zusammenschluss von regionalen Brauereiverbänden, der drei regionalen Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände sowie von Brauereien direkt, darunter auch die Einbecker Brauhaus AG.

Erlassen wird den Brauern die Biersteuer in der aktuellen Krise zwar nicht, aber über Stundungen hat man sich verständigt. Einzelheiten waren Inhalte des Gesprächs, an dem neben Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch auch der Geschäftsführer der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände, Michael Scherer, teilnahm. Dass dabei keine kleinen Summen im Spiel sind, macht eine einfache Rechnung deutlich. Pro Drittelliterflasche werden 4 Cent fällig, das sind 1,08 Euro pro Bierkiste mit insgesamt zehn Litern Bier. Allein die Einbecker Brauhaus hat seit dem Amtsantritt von Finanzminister Hilbers im November 2017 bis heute rund zehn Millionen Euro an Biersteuer an die Oberzolldirektion bezahlt, sagt Brauereisprecher Ulrich Meiser. Für einen Hektoliter produziertem Bier mit einem Stammwürzegehalt von 12 Grad Plato (das ist ein durchschnittlich starkes Bier), müssen Brauer 9,40 Euro Steuern an das Land zahlen.

Weitere Themen der Gespräche waren die Besteuerung des Pfandes und die komplizierten Auswirkungen auf Rückstellungen und die Unternehmensbilanzen sowie die Mengenstaffeln für die Biersteuer. Die veränderten Staffeln seien vor allem für kleine Brauereien finanziell belastend, hieß es.

Vor den Gesprächen machten die Beteiligten einen Rundgang durchs Brauhaus. Finanzminister Reinhold Hilbers war anschließend des Lobes voll, mit welchen modernen Maschinen die Einbecker heute ihr Bier brauen. Als ehemaliger Banker habe er da ein Auge für, grinst Hilbers. Gelernt habe er, dass moderne Flaschenabfüllungen eine Vierzahl verschiedener Flaschen ohne große Anstrengungen verarbeiten können, sagt der Minister auf meine Frage. Auch für die moderne, umweltfreundliche neue Filteranlage hat sich der Finanzminister interessiert. Und wie die Würze ins Bier kommt. Kein Wunder bei einem Finanzminster: Der Biersteuersatz wird nach Grad Plato berechnet, dem Maß für den Stammwürzegehalt.

Nach der Führung mit Abstand (v.l.): Einbecker-Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch, Finanzminister Reinhold Hilbers und Michael Scherer, Geschäftsführer der Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände.

Fan-Shop wieder zeitweise geöffnet

Seit mehr als einem Vierteljahr kann die Einbecker Brauhaus AG durch die Auflagen der Corona-Pandemie sicherheitsbedingt keine Besucher mehr zu Brauereiführungen begrüßen; auch der Einbecker Fan-Shop war geschlossen. Nun kann der Fan-Shop auf dem Brauereihof wieder zeitweise öffnen. Ab Mittwoch, 8. Juli, ist er jeweils mittwochs und freitags jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Zahlreiche neue Artikel werden erhältlich sein, z.B. Sonnenschirme, Mini-Bierzeltgarnituren für den Balkon, Kühltaschen und viele Textilien. Es gelten beim Besuch des Fan-Shops auf dem Brauereigelände die üblichen Hygiene-Vorschriften: Abstand einhalten, Mund-Nase-Schutz tragen. Erlaubt sind maximal drei Kunden gleichzeitig im Shop, teilt die Einbecker Brauhaus AG mit.

Neu im Fan-Shop: die Sitzbankgarnitur für den Balkon. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Rekord-Flaschenabfüllung

Die Kunden des Einbecker Brauhauses stehen offenbar auch in Krisenzeiten treu zur Marke Einbecker. Das Unternehmen hat im Juni dieses Jahres insgesamt 12,4 Millionen Flaschen in 520.000 Bier-Kästen abgefüllt. Das ist der höchste Juni-Wert seit Inbetriebnahme der beiden Abfülllinien im Einbecker Brauhaus vor vier Jahren, teilte die Brauhaus AG mit. Der Absatzerfolg beruht auch auf deutlich gestiegener Nachfrage nach alkoholfreien und alkoholreduzierten Getränken wie Einbecker Natur-Radler, Einbecker „Radler Alkoholfrei 0,0 Prozent“ und Hopfenfrucht. Die Abfüllleistung wurde im Drei-Schicht-Betrieb trotz Einschränkungen durch eine parallel erfolgende Drucktanksanierung und trotz zeitweiser Leergut-Engpässe erbracht. Den 25 Kollegen der Früh-, Spät- und Nachtschicht wurde als Dank eine Brotzeit ausgegeben. Der Fassbierabsatz der Einbecker Brauhaus AG lag im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat noch mehr als 60 Prozent im Minus. Als Grund nannte Brauereisprecher Ulrich Meiser, dass die Gastronomie nach wie vor unter der Corona-Krise leide und alle Großveranstaltungen abgesagt worden seien.

Stellvertretend für das gesamte Flaschenabfüll-Team (v.l.): Braumeister Sepp Widmann (Leiter Abfüllung und Logistik), Sven Börner, Nico Huchthausen, Manfred Chittka, Birgit Wiegmann und Uwe Klie. Foto: Einbecker Brauhaus AG

Volltreffer Vereinskiste

Wer sich seine Einbecker-Bierkiste schon immer mal vom Fußball-Mittelstürmer oder Torwächter vor die Haustür platzieren lassen wollte, hat jetzt die Gelegenheit dazu. Die SVG Einbeck 05 und das Einbecker Brauhaus haben die Aktion „Vereinskiste“ gestartet. Damit wollen SVG und Sponsorpartner Brauerei die finanziellen Ausfälle versuchen etwas auszugleichen, die dem Fußballverein durch den Saisonabbruch und  weniger Spieltage mit Bewirtung der Zuschauer entstanden sind. Vor allem aber das wegen der Corona-Pandemie abgesagte Eulenfest in diesem Jahr schlägt bei der SVG zu Buche, denn die Kicker hatten immer beim Stadtfest einen Getränkestand auf dem Marktplatz übernommen. Die dort erzielten Einnahmen trugen einen nicht unerheblichen Beitrag zur Finanzierung von Ausrüstung und Trainingsmaterialien bei, von denen besonders der Kinder- und Jugendfußball profitierte.

Die „Vereinskiste“ soll das ein wenig abfedern. Zur Auswahl stehen die Sorten Einbecker Brauherren, Einbecker Brauherren Alkoholfrei, Einbecker Natur Radler und Einbecker Radler Alkoholfrei. „Vereinskisten“ können bis zum 12. Juli 2020 bestellt werden per E-Mail verein@svgeinbeck05.de oder telefonisch bei Frank Hennecke, 0176/49163468. Bitte bei der Bestellung die gewünschte Sorte, Anzahl der Vereinskisten, Name und Adresse angeben, die SVG Einbeck 05 bedankt sich für die Unterstützung. Die Kisten werden am 18. Juli 2020 ausgeliefert. Im Preis von 19,05 Euro (zzgl. 3,10 Euro Pfand) ist eine Spende für den Verein enthalten. Alle, die eine „Vereinskiste“ bestellen und damit die Vereinsarbeit auch in diesen Zeiten unterstützen, nehmen automatisch an einer Verlosung von 50 Litern Freibier teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

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