Einbecker Bierblog

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Ersterwähnung Einbecker Bier: Original Vogtei-Register von 1378 im Landesarchiv

Erstmals belegt ist Einbecker Bier im Jahre 1378, genauer gesagt am Palmsonntag dieses Jahres. Aus Einbecker Quellen kann das nicht mehr dokumentiert werden, da beim Stadtbrand 1540 die stadteigenen Urkunden restlos verloren gegangen sind. Aber im Niedersächsischen Landesarchiv liegt das Vogteiregister des Vogtes zu Celle (Signatur Celle Br. 61, Nr. 857/1, fol. 15v-51). Auf Initiative von Brauhaus-Sprecher Ulrich Meiser hatten jetzt der scheidende Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch und der neue Stadtmuseumsleiter Carl Philipp Nies zusammen mit interessierten Mitgliedern des Einbecker Geschichtsvereins die seltene Gelegenheit, das Original dieses Rechnungsbuches zu sehen, das im Magazin Pattensen lagert.

Die älteste bis heute aufgefundene Erwähnung des Einbecker Bieres stammt aus Celle vom dortigen herzoglichen Vogt, der Einbecker Bier für das Schloss verbuchte. In dem Rechnungsbuch heißt es (übersetzt aus dem lateinischen Original): „Im Jahre 1378 am Sonntag Palmarum rechnete Vogt Brendeke mit meinem Herrn, Herzog Albrecht zu Sachsen und zu Lüneburg. Über alle Aufnahme und Ausgabe blieb mein Herr dem Brendeke schuldig 238 ½ Mark 2 Schilling 3 Pfennig (…) für 2 Tonnen Einbecker Bier 2 ½ Mark 4 Schilling. Von dem Bier bekam mein Herr eine Tonne und meine Frau die andere Tonne.“

Beim Besuch in Pattensen konnte die Delegation weitere schriftliche Zeugnisse des Einbecker Bieres betrachten, die vor Ort von Diplom-Archivarin Hildegard Krösche erläutert wurden. Natürlich gab es bereits vor 1378 Einbecker Bier, aber bislang ist kein älterer schriftlicher Beleg als das gut 600 Jahre alte Vogtei-Register aufgetaucht.

Foto: Frank Bertram
Das original Rechnungsbuch des Vogtes von Celle aus dem Jahr 1378 mit der Ersterwähnung des Einbecker Bieres. Foto: Frank Bertram
(c) Foto: Frank Bertram
Martin Deutsch, Ulrich Meiser und Carl Philipp Nies im Landesarchiv bei Archivarin Hildegard Krösche. Foto: Frank Bertram
(c) Foto: Frank Bertram
Archivarin Hildegard Krösche (Mitte) zeigte das Original-Rechnungsbuch (v.l.) Ulrich Meiser, Martin Deutsch, Leonhard Wolf, Walter-Wilhelm Funcke und Carl Philipp Nies. Foto: Frank Bertram

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